In der Biogasanlage wird organische Substanz abgebaut, der frei werdende Kohlenstoff (C) findet sich in dem gebildeten Methan wieder. Aus Brutversuchen ist bekannt, dass die im Gärsubstrat noch enthaltene organische Substanz im Boden stabiler gegenüber dem mikrobiellen Abbau ist als organische Substanz unvergorener Inputstoffe, da der leicht abbaubare Anteil bereits im Fermenter zersetzt worden ist. Die Humuswirkung von Gärsubstraten hängt ab vom Gehalt an organischer Substanz bzw. vom Trockensubstanzgehalt. Bei 4 % TS liefert 1 t Gärsubstrat im Mittel 6 kg Humus-C, bei 10 % TS sind es 12 kg Humus-C.
Wenn man von den von Ihnen angegebenen Güllemengen ausgeht und unterstellt, dass sich die Mengenangaben zu den vergorenen Feststoffen zu je einem Drittel auf Maissilage, GPS und Mist beziehen, kann man über den aus der mittleren Gasausbeute abgeleiteten Substanzabbau in der Biogasanlage überschlägig einen TS-Gehalt im Gärsubstrat von 9,2 % kalkulieren. Rechnerisch ergibt sich für ein solches Gärsubstrat eine Humuswirkung von 11,6 kg Humus-C je t.
In einer Fruchtfolge mit 50 % Getreide (Winterweizen mit Strohabfuhr bzw. GPS) und 50 % Silomais entsteht ein durch den Anbau bedingter Humusbedarf von 420 kg Humus-C je ha. Dieser Humusbedarf könnte durch eine Düngung mit 36 m3 je ha des Gärsubstrates ausgeglichen werden. Kalkuliert man anhand der Inputmaterialien nicht nur den TS-Gehalt des Gärsubstrates, sondern auch dessen Nährstoffgehalt, dann ergibt sich bei Düngergaben in der angegebenen Höhe ein Ausgleich der Phosphatabfuhr. Beim Kali entsteht dann ein leichter Überhang, der aber zum Ersatz der unvermeidbaren Kali-Auswaschungsverluste benötigt wird. Beim Stickstoff verbleibt darüber hinaus noch ein zusätzlicher Düngebedarf.
Diese Berechnungen sind naturgemäß rein theoretisch und müssen nicht unbedingt für Ihren konkreten Fall zutreffen. Sie sollten daher das Gärsubstrat bei der LUFA auf den Gehalt an Trockensubstanz und Nährstoffen analysieren lassen und anhand der Ergebnisse eine Humusbilanz rechnen. Beim Stickstoff wird der Ammonium-Anteil als düngewirksam unterstellt, Phosphat und Kali werden voll angerechnet.