Bei dem Terralyt-Produkt handelt es sich um einen Bodenhilfsstoff aus der Gruppe der Elektrolyte. Nach Herstellerangaben wird durch den Bodenhilfsstoff im Boden „eine Reduktion erzeugt, das heißt er macht Elektronen verfügbar.“ Damit soll die Entwicklung von Bodenmikroorganismen begünstigt, die Krümelstruktur verbessert und die Photosynthese gefördert werden. Es werden Testberichte angeführt, wonach bei Kartoffeln Mehrerträge von bis zu 59 % erreicht werden können, bei Raps und Rüben sind es bis zu 45 % und bei Weizen soll der Mehrertrag immerhin 34 % betragen.
Es stellt sich die Frage, ob die oberflächliche Ausbringung von 0,4 kg eines Bodenhilfsstoffes auf die Krume, die bei 30 cm Bodentiefe und durchschnittlicher Lagerungsdichte stolze 4.500.000 kg/ha auf die Waage bringt, solche gigantischen Mehrerträge bewirken kann.
Dieser Frage ist die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in umfangreichen Feldversuchen nachgegangen. Geprüft wurde die Wirksamkeit unterschiedlicher Bodenhilfsstoffe und Pflanzenhilfsmittel in insgesamt elf Versuchen in den Jahren 2003 bis 2005. In den Versuchen standen Wintergetreide, Sommergerste und Mais, jeweils in zwei N-Stufen.
Der Bodenverbesserer Terralyt brachte in den Versuchen keine Mehrerträge. Die vom Hersteller in Aussicht gestellten Ertragssteigerungen im hohen zweistelligen Prozentbereich konnten also keineswegs bestätigt werden.
Nach Abzug der Mittelkosten schneidet Terralyt in den Varianten ohne Stickstoffdüngung im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle mit einem Relativertrag von 85,6 % ab, in der Stufe mit 40 bis 80 kg/ha N lag Ertrag der mit Terralyt behandelten Varianten nach Abzug der Kosten bei 93,4 % der unbehandelten Kontrolle.
Auch von den übrigen elf geprüften Produkten in den bayerischen Versuchen bewirkte kein Produkt einen Mehrertrag der ausgereicht hätte, die Behandlungskosten zu decken, obwohl teilweise die Hersteller mit unrealistisch hohen Mehrerträgen werben.