Der Markt für Silomais ab Feld für die Biogasnutzung stellt sich als reiner Käufermarkt dar. Der Anlagenbetreiber gibt also einen Preis vor, zu dem er Mais abnimmt. Ob der Verkauf ab Feld wirtschaftlich ist, lässt sich entsprechend der variablen Anbaukosten inklusive eventueller Gärrestrücklieferungen, Anbaualternativen und Flächennutzungskosten kalkulieren. Um Änderungen der allgemeinen Erlössituation im Ackerbau einfließen zu lassen, ist es möglich, den Silomaispreis zum Beispiel an den Preis für Körnermais zu koppeln. Sofern der Maisanbauer vertraglich ungebunden ist und die Sorte druschfähig ist, lässt sich sogar noch zur Ernte prüfen, welche Option am günstigsten ist. Dabei ist zu bedenken, dass Ernte-, Trocknungs- und ggf. Transportkosten den Körnermais noch belasten.
Die Vergleichserträge Körnermais zu Silomais variieren in Abhängigkeit vom Trockenkolbenanteil. Ein sehr guter Körnermaisbestand mit einer Ertragserwartung von 100 dt/ha (86 % T) lässt bei einem Trockenkolbenanteil von bis zu 60 % einen Frischmasseertrag (32 % T) von rund 500 dt bei der Silomaisnutzung erwarten. Wird hingegen ein restpflanzenbetonter Bestand mit einem Trockenkolbenanteil von 50 % gehäckselt, errechnet sich bei gleicher Kornertragserwartung ein Silomaisertrag von rund 600 dt/ha Frischmasse. So wäre im Fall der Körnermaisnutzung, einem Körnermaispreis von 20 €/dt und unter Berücksichtigung durchschnittlicher Trocknungs- und Erntekosten eine Marktleistung von etwa 1600 €/ha (einschließlich MwSt.) zu erwarten. Da aber selten noch nach festen Preisen je Fläche gehandelt wird, müsste Silomais je nach Trockenkolbenanteil zwischen 2,65 und 3,20 €/dt (32 % T, inkl. MwSt.) oder 2,90 €/dt bei durchschnittlichen Beständen mit 55 % Trockenkolbenanteil bringen.
Eine Preissteigerung von 1 € beim Körnermais hätte einen Preisaufschlag beim Silomais von rund 20 Cent zur Folge. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass der Silomais der Fläche deutlich mehr Nährstoffe entzieht. Ein Ausgleich besonders von K2O und MgO durch Mineraldünger erhöht aktuell den Silomaispreis um etwa 25 Cent/dt.Wird der Silomais über die Waage abgerechnet, ist es sinnvoll, den vereinbarten Preis an einen bestimmten Trockenmassegehalt zu koppeln und Zu- oder Abschläge je nach Reife zu vereinbaren.
Am einfachsten ist es, über den Trockenmasseertrag auf die vereinbarte Abrechnungsbasis umzurechnen. Bringt beispielsweise ein guter Silomaisbestand bei 32 % Gesamt-T-Gehalt einen Frischmasseertrag von 50 t/ha auf die Waage, werden mit 40 % T nur noch 40 t/ha realisiert. Der um acht Prozentpunkte höhere T-Gehalt lässt im Beispiel den Frischmasseertrag um 20 % niedriger ausfallen.
Eine gut kalibrierte Feuchtebestimmung auf dem Feldhäcksler kann den Trockenmassegehalt im Erntegut unter Umständen realistischer bewerten als eine aufwendige Probennahme per Hand und anschließende T-Bestimmung.
(Folge 9-2021)