Wochenblatt-Leserin Sandra V. fragt: Die auf dem Foto zu sehende Pflanze breitet sich großflächig in unserem Rasen aus. Worum handelt es sich und wie kann ich es bekämpfen?
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Das von Ihnen eingeschickte Foto zeigt das Laub der Gewöhnlichen Braunelle. Sie trägt den botanischen Namen Prunella vulgaris und ist zur Blütezeit an ihren blauvioletten Blütenständen gut zu erkennen.
Auch bei regelmäßigem Rasenmähen schafft die Wildpflanze es, sich mit ihren flachen Trieben auszubreiten. Da die Wildblume eine wichtige Nektarquelle für viele Insekten ist und in der freien Natur immer seltener vorkommt, hat die Loki-Schmidt-Stiftung in Hamburg sie zur „Blume des Jahres 2023“ bestimmt. Der deutsche Name Braunelle verweist auf die Kelchblätter der Blüten, die nach dem Verblühen eine bräunliche Farbe annehmen.
Besser nicht bekämpfen
Vom Bekämpfen dieses Wildkrautes raten wir aus ökologischen Gründen ab. In Zeiten des Klimawandels mit langen Trockenperioden ist das Bild eines „englischen Rasens“, der sich unkrautfrei und dunkelgrün präsentiert, nicht mehr haltbar. Wir raten unseren Leserinnen und Lesern dazu, die Rasengräser lieber etwas länger wachsen zu lassen und sparsamer zu düngen, damit weniger gemäht werden muss. So ein Rasen übersteht nach unseren Erfahrungen die Trocken- und Hitzeperioden besser. Es siedeln sich dann auch Wildkräuter wie Gänseblümchen, Braunelle und Klee an. Diese sind aus unserer Sicht eine Bereicherung der Rasenfläche, weil sie Insekten Nahrung bieten.
Sollte sich die Braunelle nach Ihrem Eindruck zu stark ausbreiten, können Sie sie ausgraben und an eine andere Stelle auf dem Hof oder im Garten verpflanzen. Die entstandenen Lücken im Rasen füllen Sie mit Gartenerde und säen Rasen nach. Das sollten Sie dann am besten im kommenden Frühjahr angehen. Denn bei Temperaturen unter 5 °C, die typisch für den Spätherbst sind, stoppt das oberflächliche Wachstum der Rasengräser.
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(Folge 46-2022)