Die Schadsymptome an Ihren eingesandten Trauben und Blättern deuten auf einen Befall mit dem Falschen Mehltau hin. Typisch für diese Krankheit sind die eingetrockneten Beeren und der Pilzrasen auf der Blattunterseite.
2016 waren viele Rebanlagen und Weinstöcke von der Pilzkrankheit betroffen. Ohne Gegenmaßnahmen können die Reben durch den Befall nachhaltig geschwächt werden und im Folgejahr ein vermindertes Wachstum zeigen.
Eine wichtige Maßnahme, um das Befallsrisiko zu reduzieren, ist der regelmäßige, jährliche Schnitt. Ziel dabei ist eine locker aufgebaute, gut belichtete Laubwand. Dadurch wird der Bestand besser durchlüftet, sodass schlechtere Keimungsbedingungen für Pilzsporen herrschen. Außerdem bilden die Blätter im Licht schneller stabile Zellwände aus und sind somit widerstandsfähiger gegen Infektionen. Befallenes Pflanzenmaterial sollte herausgeschnitten und entsorgt werden, um das Infektionspotenzial zu reduzieren. Auch abgefallene Blätter sind sorgfältig zu beseitigen. Übermäßige Stickstoffdüngung fördert den Befall, denn sie führt zu sehr dichter Belaubung und verzögert die Zellwandverstärkung.
Eine chemische Bekämpfung ist nur wirksam, wenn sie vorbeugend durchgeführt wird. Ab Ende der Blüte bzw. mit Sichtbarwerden des Befalls können Fungizide eingesetzt werden, etwa Cueva Pilzfrei M, Polyram WG oder Dithane Neotec. In Regenperioden sollten die Behandlungen im etwa 10- bis 14-tägigen Abstand wiederholt werden. Bei Neupflanzungen sollten Sie resistente Rebsorten bevorzugen, etwa ‘Nero’, ‘Fanny’ oder ‘Birstaler Muskat’. Ein sonniger und gut belüfteter Standort sowie ein regelmäßiger Schnitt und mäßige Düngung sind förderlich für ein gesundes Wachstum. Eine ausführliche, bebilderte Anleitung zum Rebschnitt finden Sie in der Wochenblatt-Folge 8/2015 auf den Seiten 92 und 93. Als Abonnent finden Sie den genannten Beitrag mit der Überschrift „Wein braucht Winterschnitt“ zum Herunterladen auf der Wochenblatt-Internetseite www.wochenblatt.com unter Service/Wochenblatt-Archiv.