Die von Ihnen eingeschickten Blätter der Pflaumenbäume zeigen Symptome der Schrotschusskrankheit. Diese Pilzkrankheit des Steinobstes fand in diesem Jahr aufgrund der feuchten Witterung gute Infektionsbedingungen. Im Frühjahr werden die Sporen durch Regen und Wind verbreitet und infizieren das junge Laub. Es entstehen kleine Flecken, in deren Bereich das Gewebe abstirbt und herausfällt. Bei starkem Befall fließen die Flecken zusammen und es entstehen größere Löcher im Blattgewebe. Die abgefallenen Blätter sollten Sie im Herbst entfernen, da der Pilz nicht nur am Holz, sondern auch auf den Blättern überwintert.
Eines der eingeschickten Blätter wies außerdem starken Rußtaubefall auf. Rußtaupilze siedeln sich auf den zuckerhaltigen Ausscheidungen von Blattläusen und anderen saugenden Insekten an. Sie sind selbst keine Krankheitserreger, sondern Aufsitzerpflanzen, die die zuckerhaltigen Sekrete als Grundlage für ihre Ernährung nutzen. Durch die Bildung des schwarzen Überzugs stören sie die Assimilationsfähigkeit der Blätter. Die Bildung von Rußtaupilzen können Sie verhindern, indem Sie Blattlausbefall rechtzeitig bekämpfen. Dazu sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob sich an Ihrem Baum Blattlauskolonien gebildet haben. Wenn Sie starken Befall beobachten, können Sie dagegen das Präparat Schädlingsfrei Naturen einsetzen.
Insgesamt waren alle eingeschickten Blätter recht klein. Dies und Ihre Schilderung einer mangelhaften Blüte könnten Anzeichen dafür sein, dass Ihre Bäume möglicherweise einiger grundsätzlicher Pflegemaßnahmen bedürfen. Dazu zählen der jährliche Winterschnitt und möglicherweise ein Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt ebenso wie Düngungsmaßnahmen. Dafür empfiehlt sich zunächst die Untersuchung einer Bodenprobe bei der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt der Landwirtschaftskammer NRW in Münster. An den Ergebnissen der Bodenuntersuchung können Sie sich bei der Düngung im nächsten Frühjahr orientieren.