Wochenblatt-Leserin Birgit C. fragt: Unsere wunderbaren blauen Weintrauben, vor etwa 15 Jahren als „mehltauresistent“ gekauft, zeigten dieses Jahr starke Schäden auf Blättern und Früchten. Was können wir dagegen tun?
Denise Helms, Pflanzenschutzdienst, LWK NRW, antwortet: Sie haben Ihre Weinrebe zwar als mehltauresistent gekauft. Diese Aussage bezieht sich aber nur auf eine Art von Mehltau. An Weinreben können Echter und Falscher Mehltau auftreten. Ihre Pflanze wird am Falschen Mehltau erkrankt sein. Diese Pilzinfektion tritt nicht sehr häufig auf. Denn meistens sind die Reben durch eine Süd-Hauswand vor Regen geschützt. Hingegen fördert eine anhaltend feuchte, regnerische Witterung die Entwicklung des Falschen Mehltaus.
Echter oder Falscher Mehltau
Infizierte Blätter zeigen helle, ölige Flecken, an denen blattunterseits ein weißer Pilzrasen entsteht. Stark befallene Blätter vertrocknen und fallen ab. Ebenso können junge Beeren samt Stielgerüst verdorren und abfallen. Bei späterem Befall, wenn die Beeren etwa Erbsengröße erreicht haben, zeigt sich kein Pilzrasen mehr, sondern die Früchte verfärben sich bläulich und verschrumpeln.
Für beide Mehltau-Arten gilt: Eine locker aufgebaute, gut belichtete Laubwand reduziert das Befallsrisiko. Sie sollten im Sommer also rechtzeitig mit dem Ausdünnen des Weinlaubs beginnen. Düngen Sie den Wein nur maßvoll. Eine übermäßige Stickstoffdüngung fördert die Anfälligkeit des Weinlaubs für Mehltau.
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(Folge 46-2023)