Wochenblatt-Leser Carsten L. in H. fragt: Unser etwa 25 Jahre alter Hochstamm-Pflaumenbaum bringt immer schlechtere Ernten. Auch diesmal wirft er jetzt Früchte ab oder diese sind stark verformt. Was ist die Ursache? Sollen wir uns von dem Baum trennen?
Denise Helms, Pflanzenschutzdienst, Landwirtschaftskammer NRW, antwortet: Die Fotos Ihres Pflaumenbaums zeigen einen Befall mit der Narrentaschenkrankheit. Diese wird verursacht durch den Pilz Taphrina pruni. Erkrankte Früchte sind vergrößert, mit weißem Pilzrasen überzogen und meist zungenförmig deformiert. Nach einiger Zeit werden sie braun und fallen ab. Dieses Jahr hatten wir durch die feuchte, kalte Witterung gute Bedingungen für diese Pilze während der Pflaumenblüte.
Früchte im Hausmüll entsorgen
Vorbeugend können Sie alle befallenen Früchte einsammeln und in den Hausmüll geben. Das passiert am besten schon, bevor die Früchte einen weißen Belag haben, und Pilzsporen ausschleudern. Lichten Sie außerdem die Baumkrone aus. Ideal ist eine lockere Krone mit waagerechten Äste, die später Früchte tragen. Die luftige Krone bietet schlechtere Bedingungen für den Pilz.
Wenn Sie einen neuen Pflaumenbaum pflanzen möchten, können Sie weniger pilzanfällige Sorten wählen. Das sind zum Beispiel die ‘Bühler Frühzwetsche’, ‘Hanita’ oder ‘President’. Die in unserer Region verbreitete Hauszwetsche ist leider sehr anfällig für die Narrentaschenkrankheit.
Warum Fruchtfall?
Sie fragen auch nach dem Juni-Fruchtfall. Das ist ein ganz natürliches Phänomen. Dabei macht der Obstbaum eine Auslese und wirft alle schlecht befruchteten Früchte ab.
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(Folge 27-2023)