Für die Flecken auf Ihren Kirschen gibt es zwei mögliche Erklärungen:
- Sind die Flecken braun, schorfartig und teilweise leicht aufgerissen, handelt es sich um einen Hagelschaden. Solche Verletzungen der Fruchthaut sind Eintrittspforten für Pilzkrankheiten wie Monilia und Botrytis, die die beschädigten Früchte verfaulen lassen. Meist treten Hagelschäden an einer Seite des Baumes stärker auf und betreffen vorrangig die äußeren Kronenbereiche.
- Sind die Flecken samtartig, braunschwarz und vermehrt an Früchten im Kroneninneren zu finden, handelt es sich um einen Befall mit Kirschenschorf (Venturia pruni-cerasi). Die Pilzkrankheit tritt an Süß- und Sauerkirschbäumen auf. Ab Anfang Juni erscheinen an den unreifen Früchten die punktförmigen Flecken, die bei starkem Befall zu einem Belag zusammenfließen. An den Blättern sind die Symptome schwieriger zu erkennen. Die kleinen, matt grauen Flecken sind nur bei schräg einfallendem Licht zu sehen.
Da in diesem Jahr aufgrund der feuchten Witterung verstärkt Pilzkrankheiten an Obstbäumen auftreten und Ihr Kirschbaum schon mehrmals beschädigte Früchte trug, raten wir Ihnen zu verstärkter Pflanzenhygiene, um die Ausbreitung von Pilzsporen zu verringern. Damit sorgen Sie für das nächste Jahr vor.
Pflücken Sie bei der Ernte auch die nicht genießbaren Früchte vom Baum und entsorgen Sie diese. Abgefallenes Laub sollte zusammengekehrt und ebenfalls entsorgt werden, denn darin überwintern die Pilzsporen, die dann im kommenden Jahr die neuen Früchte infizieren.
Für eine chemische Bekämpfung müsste der Baum im kommenden Jahr ab der Blüte zwei- bis dreimal mit Fungiziden behandelt werden, zum Beispiel mit Bayer Garten Rosen-Pilzfrei Baymat oder Compo Duaxo Universal Pilzfrei AF.
Wichtig ist außerdem ein regelmäßiger Baumschnitt, der bei Hochstämmen alle zwei Jahre durchgeführt werden sollte. Eine gut durchlüftete Baumkrone trocknet schnell ab und verhindert eine starke Ausbreitung von Pilzkrankheiten.