Die Äpfel sind vom Apfelwickler befallen. Der Apfelwickler (Obstmade) ist einer der häufigsten Schädlinge des Apfels. In Jahren mit starkem Schädlingsauftreten können bis zu 50 % der Äpfel und mehr befallen sein. Der Schaden eines Apfelwicklerbefalls zeigt sich zunächst durch ein kleines Ausbohrloch der Apfelwicklerlarve an der Apfelfrucht. Beim Aufschneiden der Frucht wird zusätzlich ein Fraßgang der Larve sichtbar, der bis ins Kerngehäuse reichen kann. Die weißliche, später leicht rosa bis fleischfarbene Larve (Raupe) hingegen ist nur zeitweise in der Frucht zu finden. Ein vorzeitiges Abfallen der Früchte im Sommer ist ein weiteres Indiz für einen Apfelwicklerbefall.
Um Schäden durch den Apfelwickler zu verhindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Vorbeugen: Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehört das frühzeitige und sorgfältige Entfernen von befallenen und vorzeitig vom Baum abfallenden Äpfeln. Es verhindert, dass die Apfelwicklerlarven aus den Früchten auswandern, um sich dann im Boden oder unter der Apfelbaumborke zu verpuppen bzw. dort zu überwintern. Einem Befall im Folgejahr kann so vorgebeugt werden.
Bekämpfung: Zur direkten Bekämpfung stehen zum Beispiel Nützlinge zur Verfügung. Zum einen gibt es Schlupfwespen (Trichogramma), die die Eier des Apfelwicklers parasitieren. Die Aussetzung der Schlupfwespen erfolgt mithilfe von Pappkärtchen, die man in die Apfelbäume hängt. Wichtig ist ein rechtzeitiges Ausbringen zum Zeitpunkt der Eiablage des Apfelwicklers. Im Herbst lassen sich zum Ende der Apfelernte (etwa Mitte August bis Ende September) darüber hinaus auch parasitäre Nematoden (Steinernema feltiae) gegen die am Stamm und im Boden überwinternden Apfelwicklerlarven ausbringen. Die Nematoden werden hierzu in Wasser gegeben und anschließend mit einem handelsüblichen Spritzgerät oder einem Kleisterpinsel am Stamm verteilt. Eine ergänzende Behandlung des Bodens lässt sich ganz einfach mit einer Gießkanne durchführen.
Wenn die genannten Maßnahmen allein nicht ausreichen, kann alternativ oder zusätzlich auch ein Insektizid wie Bayer Garten Raupenfrei oder Granupom Apfelmadenfrei (Neudorff) gespritzt werden. Die Spritzbehandlungen müssen ab dem Schlupfzeitpunkt der Apfelwicklerlarven erfolgen und mehrmals wiederholt werden. Aus praktischer Sicht kommt der Einsatz von Spritzmitteln aber wohl nur für kleinkronige Bäume in Betracht, wo sich eine Spritzbehandlung auch ausreichend gut durchführen lässt.