Wie auf den Fotos zu erkennen, sind Ihre Kartoffeln von Schorf befallen. Die Symptome sind sehr vielfältig: Sie reichen von schorfigen, korkartigen, nicht abkratzbaren Flecken oder Warzen bis hin zu leichten Netzstrukturen, teils mit Wachstumsrissen. Verursacher von Schorf ist ein Bodenbakterium. Der Knollenbefall erfolgt über Wunden oder Lentizellen während der Knollenansatzphase. Schorf wird durch einen hohen Sauerstoffgehalt im Boden sowie einen erhöhten pH-Wert gefördert. Die geringen Niederschläge im April und Mai dieses Jahres haben dazu beigetragen, dass die Versorgung des Bodens mit Wasser in der Knollenansatzphase niedrig und damit der Sauerstoffgehalt hoch war. Dies hat aller Voraussicht nach neben einem vielleicht zu hohen pH-Wert zu dem starken Befall geführt. Der Schorfbefall lässt sich durch eine gezielte Beregnung der Kartoffelbestände in den ersten Wochen der Knollenbildung, etwa drei bis fünf Wochen nach dem Auflaufen der ausgepflanzten Kartoffeln, deutlich senken. Ist der Damm in diesem Zeitraum feucht, verringert sich der Sauerstoffgehalt im Boden. Auch physiologisch sauer wirkende Düngemittel wie zum Beispiel Superphosphat oder Schwefelsaures Ammoniak sowie die Vermeidung einer Kalkung (pH-Wert) unmittelbar vor dem Kartoffelanbau sind weitere befallsmindernde Möglichkeiten. Außerdem gibt es Sorten, die weniger anfällig gegen Schorfbefall sind. Zu den widerstandsfähigen Sorten gehören zum Beispiel Andante, Edelstein, Exquisa, Granola und Nicola.
Schorfbefall wirkt sich nicht nachteilig auf das Innere der Kartoffel und den Geschmack aus. Sie können die Kartoffeln also bedenkenlos essen, allerdings wird der Schälabfall größer sein.