Die eingeschickten Kartoffeln wiesen einen strengen, stark muffigen Geruch auf. Dies deutet auf die Krankheit Erwinia carotovora, auch Nassfäule genannt, hin. Der Geruch tritt auf, wenn die Kartoffeln massiv von den Bakterien befallen sind und Feuchtigkeit aus der geschädigten Schale austritt. Wenn die Kartoffeln angeschnitten werden, zeigt sich im Innern eine dunkle Verfärbung. Diese wird häufig von weiteren Bakterien besiedelt.
Nassfäule tritt häufig dann auf, wenn die Kartoffeln nach der Ernte zu nass eingelagert werden. Dies kann passieren, wenn die Kartoffeln nach Starkniederschlägen, im vergangenen Jahr etwa vom 8. bis 22. September, geerntet werden. Häufig ist der Damm zudem völlig durchnässt, wenn der Unterboden unter den Kartoffelnestern verfestigt ist und so das Regenwasser im Boden nicht versickern konnte. Dann sind die Lebensbedingungen für die Nassfäule verursachenden Bakterien optimal.
Die Kartoffeln sollten bei den ausgeprägten Symptomen aussortiert werden. Befallene Kartoffeln lassen sich leicht an den Dellen in der Schale erkennen. Sind Sie sich unsicher, können Sie auch einige Exemplare durchschneiden. Befallene Knollen können in der Biotonne entsorgt werden.
Außerdem sollte das Kartoffellager gründlich gereinigt und getrocknet werden. Dann können die guten, sorgfältig ausgelesenen und trockenen Kartoffeln wieder eingelagert werden. Das Lager sollte immer belüftet werden können, damit die Kartoffeln weiter trocken bleiben.