Wochenblatt-Leserin Heike R. in E. fragt: Trotz der niedrigen Temperaturen finden wir im frisch geernteten Porree aus dem Garten noch Schädlinge. Welche Tiere sind es?
Brigitte Laarmann, Redaktion, antwortet: Die Porreestangen auf Ihrem Foto scheinen von Larven und Puppen der Lauchminierfliege befallen zu sein. Dieser Schädling hat sich in den vergangenen Jahren an Zwiebelgewächsen stark ausgebreitet. Besondere Probleme macht die zweite Generation der Lauchminierfliege, die bis in den November an Winterporree zu finden ist. Denn wenn die Fraßgänge der Larven aufplatzen, beginnt der Porree zu faulen. Das passiert auch bei bereits eingelagerten Pflanzen.
Lauchminierfliegen
Typische Anzeichen für einen Befall sind helle, punktartige Fraßspuren an grünen Pflanzenteilen und rötlich-braune Fraßgänge im weißen Porreeschaft. Dort findet man oft braune Puppen und in den tieferen Blattschichten gelblich-weiße Larven.
Lauchminierfliegen überwintern als Puppen in bodennahen Pflanzenteilen. Ab Anfang April schlüpfen die Fliegen und beginnen mit der Eiablage am grünen Laub. Die jungen Larven bohren sich in die Blätter und wandern abwärts zur Pflanzenbasis, wo sie sich nach etwa drei Wochen verpuppen. Dadurch kommt ein Schädlingskreislauf in Gang, den Sie unterbrechen müssen.
Frühe Sorten wählen
Treten die Minierfliegen vor allem am Winterporree auf, sollten Sie den Anbau umstellen auf Sommer- und Herbstsorten. Bei ihnen ist zwar der Ertrag etwas geringer, aber auch der Schädlingsbefall. Zu den Sommersorten bei Porree zählen z. B. ‘Bavaria’ und ‘Hilari’. Eine beliebte Sorte für die Herbsternte ist z. B. ‘Herbstriesen 2/Hannibal’. Wenn Sie Jungpflanzen kaufen, fragen Sie nach frühen Sorten.
Pflanzen Sie den Porree möglichst in ein Beet, auf dem einige Jahre keine Zwiebelpflanzen mehr wuchsen, um den Schädlingsdruck zu verringern.
Vlies und Netz schützen
Schützen Sie die frisch gesetzten Jungpflanzen sofort mit einem Vlies und bei wärmerem Wetter mit einem engmaschigen Kulturschutznetz vor anfliegenden Schädlingen. Lauchminierfliegen sind sehr klein. Daher brauchen Sie ein Schutznetz mit kleinstmöglicher Maschenweite, etwa 0,8 x 0,8 mm. Es ist im Gartenversand erhältlich, etwa bei Hof Jeebel, Borago oder Wolfgang Nixdorfs Gemüsegarten Versandhandel.
Lesen Sie mehr:
(Folge 1-2024)