Die Missgestaltungen wurden bei den zugesandten Kartoffeln durch Misswuchs und den Pilz Rhizoctonia solani verursacht. Außerdem gab es Schäden durch Wurmfraß, Nagetiere, Oberflächenschorf und Dry core.
Die anhaftende Erde zeigt, dass die Sorte Annabelle auf einem lösshaltigen Lehmstandort angebaut und geerntet worden ist. Die Missbildungen sind auch auf eine ungünstige Niederschlagsverteilung zurückzuführen. Die Versorgung mit Wasser sollte zum Zeitpunkt des Knollenwachstums konstant sein. Dazu tragen ein gleichmäßiger Niederschlag und eine optimale Durchwurzelung des Bodens in einer Tiefe von ca. 60 cm bei. Ist die Durchwurzelung auf einem Lössboden gesichert, dann kann die Kartoffel mit ihren Wurzeln das in tiefere Schichten versickerte Wasser aufnehmen. Liegen im Bereich der Pflugsohle deutliche Verdichtungen im Boden vor, ist das nicht möglich und die Ausbildung der Knollen kann nicht kontinuierlich stattfinden. Wenn der Boden trocken ist, sollte er nach der Ernte der Vorfrucht so tief gelockert werden, dass die etwa 10 bis 20 cm starke Verdichtung zerstört wird. Wahrscheinlich sind die meisten Verwachsungen im Vorgewende aufgetreten.
Ab Februar sind die Niederschläge bis Ende Mai und ab Anfang Juni wie in der zweiten Hälfte im Monat Juli niedrig. Ab dem 3. bis 8. Juni 2012 fielen ca. 58 mm und vom 7. bis 19. Juli 2012 77 mm Niederschlag. Die ausgeprägten Niederschlagsereignisse fördern nach einer Trockenphase massiv das Wachstum der Kartoffeln. Dann bilden sich starke Wachstumsrisse, die tief reichen und glatt sind.
Wird die Zwischenfrucht zu tief eingearbeitet und somit nicht zügig abgebaut, dann wird der Besatz mit Rhizoctonia solani gefördert. Dieser Pilz kann mit seinen Fäden das Wachstum behindern, sodass dann auch raue und mit Dauersporen belegte Wachstumsrisse entstehen. Neben der Zwischenfrucht kann dieser Prozess auch verursacht werden, wenn das Pflanzgut mit den schwarzen und fest ansitzenden Dauersporen behaftet ist.
Die Düngung mit Stickstoff und Phosphor ist angemessen und deckt den Entzug ab. Dagegen reicht die Versorgung mit Kalium nicht aus. Zur Bestellung sollten 50 kg pro Morgen 40er-Kali gedüngt werden, um den Bedarf von 240 kg K2O/ha abzudecken. Weitere Entscheidungshilfen liefert eine Bodenuntersuchung.