Dafür, dass sich keine Knollen ausbilden, kann es verschiedene Gründe geben. Die Kohlrabisorte "Superschmelz" ist kälteempfindlich. Besonders bei Jungpflanzen im Zwei- bis Vierblattstadium sollte die Temperatur nicht mehrere Tage unter 10 °C liegen. Ansonsten wird das Wachstum gebremst und die Verdickung des Stängels, also die Knollenbildung, wird verhindert. Der Kohlrabi sollte daher bereits im Sommer und nicht erst im Herbst gepflanzt werden.
Auch die Kohlherzdrehmücke kann schuld an einem gestörten Wachstum des Kohlrabis sein. Dieser Schädling legt ab Mai seine Eier zwischen die jungen Blätter von Kohlpflanzen. Nach einigen Tagen schlüpfen die Maden und lösen mit ihrem Speichel die oberste Zellschicht der Stiele ab. Sie ernähren sich vom austretenden Zellsaft. Im Frühstadium der Pflanze verkorkt daraufhin häufig die Spitze des Sprosses. Die jungen Herzblätter wachsen gedreht oder gar nicht mehr. In letzterem Fall spricht man von der Herzlosigkeit der Kohlpflanze.
Befallene Pflanzen sollten vernichtet werden, bevor die Larve nach der Fraßwoche zum Verpuppen in den Boden wandert. Wer auf eine chemische Bekämpfung verzichten will, kann den jungen Kohlrabi in der Zeit der Eiablage von Mai bis Juni mit einem feinmaschigen Gemüsenetz oder Vlies schützen.