Die abgebildeten Verwachsungen an den in der Abreife befindlichen Kartoffelpflanzen sind Luftknollen und frei liegende Knollen neben dem Stängel auf dem Kartoffeldamm.
Ursache ist der Befall der Pflanzen mit der Wurzeltöterkrankheit Rhizoctonia solani. Es ist ein Pilz, der ein weißes Pilzgeflecht, Weißhosigkeit, und schwarze Dauersporen am Stängel bildet. Die Dauersporen können auch an der frischen Knolle ausgebildet werden. Verwachsungen und Dry-core-Symptome an der frischen Kartoffel sind möglich. Der Besatz an der Kartoffel kann erst bei der Ernte oder bei der Entnahme einer Probe erkannt werden.
Stark mit Dauersporen befallene Kartoffeln sollten nicht ausgepflanzt werden, weil die Sporen auskeimen und der frisch gebildete Stängel und Wurzeln befallen werden können. Die Wurzeln sterben ab. Der Pilz wächst durch den Stängel und bildet am Stängel im Damm braune Nekrosen sowie die sogenannte Weißhosigkeit an den unteren Stängeln.
Der Pilz kann sich auch im Boden über alte Pflanzenreste, die noch nicht abgebaut worden sind, verbreiten. Kartoffeln dürfen erst nach vier Jahren wieder auf der gleichen Fläche angebaut werden. Dann sind die Erntereste im Boden wieder abgebaut.
Leicht befallenes Pflanzgut sollte vor dem Pflanzen gebeizt werden (etwa Mantis, Moncut, Risolex). Stark befallene Kartoffeln sollten als Pflanzgut aussortiert werden. Bei einer engeren Fruchtfolge und kalten Böden sollte die Ortiva-Furchenbehandlung vorgenommen werden.
Beim Verspeisen der geschälten und gekochten Kartoffeln werden keine Probleme auftreten.