Bei der Befüllung Ihres Hochbeetes haben Sie sich an die Regel gehalten, unten grobes und weiter oben feines Material einzuschichten. In der Regel bildet Gehölz- oder Heckenschnitt die Bodenschicht. Die Dicke dieser Schicht richtet sich nach der Höhe des Hochbeetes. Darüber folgen idealerweise etwa 15 cm Mist oder Frischkompost, 15 cm Kompost und 30 cm Muttererde.
Ihre Bodenschicht aus Eichenrinde weist einen hohen Anteil an Gerbstoffen auf, die eine hemmende Wirkung auf biologische Prozesse ausüben können. Daher ist es nicht auszuschließen, dass das Wachstum und die Nährstoffaufnahme der Pflanzenwurzeln bei direktem Kontakt gehemmt werden. Die Gerbstoffe dürften jedoch nicht „nach oben“ steigen, denn die Kapillarwirkung gewachsenen Bodens ist im Hochbeet nicht gegeben. Zu fragen ist jedoch, wie tief Gemüsepflanzen ihre Wurzeln in den Boden treiben. Flachwurzler wie Sellerie, Mais, Endivien, Salate und Porree wurzeln etwa 30 cm tief. Kohl, Bohnen, Möhren, Gurken, Erbsen, Paprika und Speiserüben gelangen auf der Suche nach Wasser bis in 60 cm Tiefe. Spargel, Kürbis, Tomate, Melone, Artischocken, Pastinaken und Rote Bete gelten als Tiefwurzler, die feine Haarwurzeln bis in 120 cm Tiefe treiben können. Leider liegen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, ob die Wurzeln auch im Hochbeet tatsächlich so tief vordringen.
Sicherheitshalber wählen Sie Ihre Gemüsekulturen für die nächsten zwei bis drei Jahre der Wurzeltiefe und dem Aufbau Ihrer Hochbeetfüllung entsprechend aus. Die Mühe mit dem Austausch der Füllung können Sie sich dann sparen. Nach dieser Zeit ist der Verrottungsprozess der Eichenrinde so weit fortgeschritten, dass die Gerbstoffproblematik keine Rolle mehr spielen dürfte.