Geplatzte Knollen

Bei den Schäden, die auf den Fotos zu sehen sind, handelt es sich um Schalenrissigkeit oder auch Wachstumsrisse. Ein Metribuzinschaden lässt sich den Erfahrungen nach ausschließen, denn der äußert sich durch erhebliche Ertragseinbußen und/oder Aufhellungen im Blatt. Die Hauptursache für das Auftreten dieser tiefen Risse ist eine unbeständige Wasserversorgung während der Knollenentwicklung/Stolonenverdickung.

Die relativ kalte und trockene Phase im Frühjahr führte in diesem Jahr in vielen Fällen zu einem ungleichmäßigen Wachstum der Knolle. Der folgende Wasser­überschuss im Juni führte zusammen mit den wärmeren Temperaturen zu einer schnellen Rehydration der Leitgewebe der Kartoffelknolle. Der sich dadurch ergebende Innendruck war größer als der Widerstand der äußeren Schale, die in Folge aufbrach und wieder verheilte.

Risse traten nur in dieser Sorte auf, weil die anderen Sorten während des kritischen Zeitpunktes bereits in einem anderen, weniger empfindlichen Knollenstadium waren. Eine gewisse genetische Sortenanfälligkeit ist dieses Jahr ebenfalls ausschlaggebend für das Entstehen der Wachstumsrisse. Wobei Sorten mit einer großfallenden Kalibrierung generell anfälliger sind. Dennoch kann es bei allen Sorten in bestimmten Jahren zu Wachstumsrissen kommen. Überhöhte Stickstoffdüngung, schlechte Bodenstruktur, Bormangel und niedrige Pflanzdichten sind weitere Ursachen für das Auftreten von Wachstumsrissen. In dieser Form geschädigte Kartoffeln sind als Konsumware nicht zu verwerten.

Bei Pflanzkartoffeln besteht die Gefahr der verminderten Triebkraft und verstärkter Befall durch Fäulniserreger. Durch entsprechende Sortenwahl und/oder termingerechte Beregnung kann der Schaden größtenteils vermieden werden.