Um diese Frage zu beantworten, ist es entscheidend, um welchen Schadpilz es sich handelt, in welchem Stadium er sich befindet und welche Pflanzenteile befallen sind.
Bei einem oberflächlich wachsenden Pilz, wie der Echte Mehltau, der zuerst nur auf der Blattoberseite wächst und keine Toxine ausbildet, kann man im anfänglichen Pilzwachstumsstadium, solange die Blattoberfläche noch nicht zerstört ist, das Pilzgeflecht vom Blatt abwaschen und die Blätter dann auch verzehren (etwa beim Feldsalat).
Bei den Pilzen, die sofort in die Pflanze eindringen oder sich über die Leitungsbahnen in der Pflanze verteilen, ist jedoch Vorsicht geboten. Zu diesen Pilzen gehört etwa der Phytophthora-Pilz, der die Kraut- und Braunfäule an der
Tomate verursacht. Solange die Braunverfärbungen nur an Blättern und Stielen zu sehen sind, lassen sich die Früchte noch genießen. Sind jedoch erste Flecken an den Früchten zu sehen, sollten diese Früchte, auch bei einem Entfernen der Befallsstellen, nicht mehr verzehrt werden. Bei Sichtbarwerden der ersten Befallssymptome an den Früchten ist davon auszugehen, dass der Pilz dann bereits die gesamte Frucht durchwachsen hat, auch wenn er für das menschliche Auge noch nicht sichtbar ist. Da der Pilz Giftstoffe ausbilden kann, sollten Befallsfrüchte nicht mehr gegessen werden.
Die meisten Pilze verbreiten sich mittels Verwehung von Sporen. Sobald Sporen auf einem Blatt auftreffen, bilden sie sofort einen Keimschlauch aus, sofern genügend Blattfeuchte vorhanden ist. Mithilfe des Keimschlauches dringen sie dann in das Pflanzengewebe ein. Ist jedoch nicht genügend Feuchtigkeit auf der Pflanze vorhanden, können die Sporen nicht auskeimen und somit auch nicht in die Pflanze eindringen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, solange ich es schaffe, die Blattoberfläche trocken zu halten, kann der Oberflächenpilz auch nicht in die Wirtspflanze eindringen. Dies ist im Freien natürlich kaum möglich, wohl aber im Gewächs- bzw. Folienhaus. Pflanzen sollten daher möglichst nie über das Blatt bewässert werden, sondern es sollte nur ein Angießen des Wurzelhalses erfolgen. Des Weiteren helfen resistente und tolerante Sorten, bestimmte Pilze zu verhindern bzw. zu mindern.