Grundsätzlich eignen sich flüssige Gärreste zur Kartoffeldüngung, da die hohen N- und vor allem K-Gehalte gut von der Kultur genutzt werden können. Wie bei vielen organischen Düngern unterliegt der Nährstoffgehalt starken Schwankungen und ist abhängig von der Zusammensetzung der Eingangssubstrate, deren Nährstoffgehalte und der Art der Vergärung. Daher sollten Sie immer den korrekten Nährstoffgehalt der eingesetzten Substrate erfragen und dementsprechend die Menge platzieren.
Ein hoher Ammoniumanteil spricht für eine schnelle Verfügbarkeit des Stickstoffs, sodass die Düngung nahe am Pflanztermin liegen sollte. Positiv ist auch die Rückführung von Humus-Kohlenstoff, was einen gewissen Ausgleich zur humuszehrenden Kartoffel darstellt.
Im Gegensatz zu mineralischen N-Düngern unterliegt die Düngung mit Gärresten einer schwer kalkulierbaren N-Freisetzung, daher sollte die Menge ähnlich wie bei Gülle auf etwa 25 m3 beschränkt werden. Gegebenenfalls ist Kali mineralisch zu ergänzen.
Unabhängig von den pflanzenbaulichen Gesichtspunkten einer Gärrestdüngung zu Kartoffeln sind die gesetzlichen Auflagen zu beachten. Ebenso bestehen in weiten Teilen der Bevölkerung Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von organischen Düngern, die oft ihre Ursache in der schlechten Darstellung von Gülle oder Klärschlamm haben. Hier müssen Sie individuell abwägen, wie Ihre Kundschaft mit diesem Thema umgeht.