In diesem Jahr gab es so gut wie keine Buchenblüte, sodass auch nur eine geringe Bestäubung stattfand. Höchstwahrscheinlich aus diesem Grund sind die Bucheckern leer.
Die meisten Waldbaumarten blühen nicht in jedem Jahr. Das hängt mit dem hohen Aufwand zusammen, den die Bäume dafür betreiben müssen. Die Blüten- und Fruchtbildung benötigt sehr viele Nährstoffe, vor allem Kohlenhydrate und Proteine. Besonders für Eichen und Buchen ist, wegen der verhältnismäßig großen Früchte, die Ausbildung kräftezehrend. Außerdem spielt die Witterung des Vorjahres eine große Rolle. Hohe Wärme und geringe Niederschläge fördern die Blütenbildung im Folgejahr.
Reichliche Blütenbildung ist eine grundlegende Voraussetzung für einen guten Samenertrag, aber keine Garantie. Durch regionale oder lokale Wetterunterschiede bei und nach der Blüte, kommt es auch zu Unterschieden in der Fruchtausbildung. Zum Beispiel können Spätfröste während oder kurz nach der Blüte den Fruchtansatz ganz oder teilweise vernichten. Auch nachfolgende Trockenheit, wie in diesem Sommer, kann die Bildung und Reife der Früchte und Samen stark beeinträchtigen. So kam es in trockenen Gegenden im Rhein-Main-Gebiet in diesem Sommer vielfach zu einem vorzeitigen Abfall von Fruchtansätzen oder „notreifen“ Früchten, deren Samen dann aber nicht vollständig ausgereift sind.
Bei der Rotbuche ist die im forstlichen Sprachgebrauch sogenannte „Fehlmast“ in diesem Jahr aber bereits auf die fehlende bis äußerst geringe Blüte der Buche im Frühjahr zurückzuführen.