Wochenblatt-Leser Wolfgang P. in K. fragt: Wir haben vor einigen Jahren Nordmanntannen angepflanzt. Jetzt haben viele von ihnen braun gepunktete Nadeln, aber die Triebspitzen sind noch grün. Kann das an der Trockenheit der zurückliegenden Sommer liegen oder spricht das eher für einen Nährstoffmangel?
Kristof Köhler, Referent für Weihnachtsbaumanbau, Landwirtschaftskammer NRW, antwortet: Werden Zweigproben mit diesen Symptomen labortechnisch untersucht, lautet die Diagnose meistens „Kabatinanadelröte“. Da diese Pilze nur geschwächtes Pflanzengewebe befallen können, gelten sie als sekundär schädigend. Die primäre Ursache ist noch nicht völlig geklärt. Zurzeit geht man davon aus, dass die relativ junge Nadel, etwa Anfang Juli, durch Ozon oder UV-Strahlung vorgeschädigt wird. Anschließend erfolgt die Besiedlung mit Pilzsporen. Ihre Vermutung, dass die Trockenheit der letzten Sommer eine Rolle spielt, trifft somit nur indirekt zu, die Strahlenbelastung scheint ursächlich zu sein. Da die Witterung in dem besagten Zeitraum im zurückliegenden Sommer eher bedeckter war, sind kaum sichtbare Schäden am letzten Austrieb aufgetreten.
Nährstoffversorgung ist wichtig
Grundsätzlich ist eine optimale Nährstoffversorgung wichtig. Sie sollte aber nicht ohne eine vorherige Boden- bzw. gegebenenfalls Nadelanalyse durchgeführt werden. Direkt wird die Düngung dieses Problem aber nicht beseitigen. Umfangreiche Versuche und Beprobungen dazu geben keinen Hinweis auf einen konkreten Nährstoffmangel.
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(Folge 26-2022)