Die von Ihnen eingesandten Lebensbaumzweige wiesen Kotkrümel eines Schädlings auf und zeigten Symptome einer Pilzerkrankung.
Die Kotspuren stammen von Larven der Thuja-Miniermotte, die die Lebensbäume bereits im vergangenen Jahr befallen haben muss. Der kleine, weiß-gelbe Schmetterling legt im Juni bis Juli seine Eier zwischen den Endschuppen der Triebe ab. Die nach zwei bis drei Wochen schlüpfenden Räupchen bohren sich in die Schuppenblätter ein, fressen ihre Gänge hinein und überwintern darin. In den befallenen, sich braun verfärbenden Triebspitzen findet man dann grünliche Raupen und den Kot der Tiere. Im darauffolgenden Frühjahr verpuppen sich die ausgewachsenen Larven. Die trockenen Triebspitzen fallen zum großen Teil ab. Da der Minierfraß die Pflanze meist nicht wesentlich beeinträchtigt, reicht es in der Regel aus, wenn Sie die abgestorbenen Triebspitzen mit dem nächsten Schnitt entfernen.
Anders sieht das bei einer möglichen Pilzinfektion der Lebensbäume aus. In vielen Fällen sind absterbende Zweige an Thuja auf Befall mit Bodenpilzen zurückzuführen, die die Pflanzen bei zeitweiliger Staunässe leicht infizieren können. Gerade in diesem Jahr wird an Lebensbäumen sehr häufig ein Befall mit bodenbürtigen Krankheitserregern festgestellt, die eine Stamm- und Wurzelfäulnis auslösen. Diese führt dann wiederum zum Absterben größerer Zweige.
Um derartigen Befall festzustellen, ist die Untersuchung einer Bodenprobe im Labor des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer in 53229 Bonn, Siebengebirgsstr. 200, Tel. (02 28) 703-0, erforderlich. Informieren Sie sich vorab telefonisch, wie eine solche Bodenprobe zu nehmen ist und wie teuer die Untersuchung sein wird.
Auch um einen eventuellen Pilzbefall an den Trieben eindeutig zu bestimmen, ist eine Untersuchung im Labor notwendig. Häufig werden dabei Schwächeparasiten nachgewiesen, die sich ausbreiten konnten, weil die Lebensbäume an Standorten wachsen sollen, die nicht ihren Bedürfnissen entsprechen.
Denn Thujen reagieren insbesondere auf länger andauernde Trockenheit empfindlich, da ihr fein verzweigtes Wurzelwerk sehr flach und oberflächennah verläuft. Optimal gedeiht der Lebensbaum auf gleichmäßig feuchten, nährstoffreichen Böden. Wenn er allerdings über Jahre unter zeitweise eher trockenen Verhältnissen existiert hat, dann können sehr nasse Witterungsperioden ebenso zu Stress für die Pflanzen führen wie längere Trockenperioden.