Das Schadbild zeigt Fruchtkörper der Pfennig-Kohlenkruste (Biscogniauxia nummularia). Er ist einer der wenigen Pilze, der von Wärme und Trockenheit profitiert. Grundsätzlich handelt es sich um einen einheimischen Pilz, der als sogenannter Saprobiont auf abgestorbener Buchenrinde lebt und in dieser Form eine wichtige Rolle bei der Zersetzung abgestorbener Buchen spielt. Allerdings kann der Pilz, wie viele andere auch, in eine parasitische Form wechseln, dann wird er zu einem Rinden- und Holzzerstörer. Typischerweise sind Schäden durch die Pfennig-Kohlenkruste selten und werden bisher nur nach außergewöhnlich heißen und trockenen Sommern beobachtet.
Der Befall führt zum Absterben der betroffenen Rindenpartien und einer lokal begrenzten Weißfäule im darunter liegenden Holzkörper. Kronenäste können in der Folge absterben und durch die allgemeine Vitalitätsschwäche werden die Buchen anfälliger für Folgeschädlinge, die wiederum zum Absterben des Baumes führen können. Bisher sind Schadflächen auf wenige Hektar in besonders disponierten Lagen begrenzt. Infolge des Klimawandels könnte dieser ehemals harmlose Pilz aber eine zunehmende Bedeutung für die Forstwirtschaft gewinnen. Saprobiotische Pilze sind in Waldbeständen nahezu überall vorhanden. Vorsorgemaßnahmen zur Reduzierung einer weiteren Verbreitung laufen daher in der Regel ins Leere. Einzelne absterbende Buchen können als Totholz in den Beständen verbleiben. Ist allerdings eine ganze Gruppe oder gar ein Teilbestand betroffen, sollten Sie die Bäume einschlagen, um mögliche Unfallgefahren (Kronentotholz, abbrechende Kronen bzw. Kronenabschnitte, Bruch der weißfaulen Stämme) bei der Waldarbeit zu reduzieren. Eine Bekämpfungsmöglichkeit gibt es nicht, allerdings können Maßnahmen zur Humuspflege und die Einbringung von Mischbaumarten das Befallsrisiko reduzieren. Grundsätzlich sollten Sie Reinbestände im Hinblick auf den Klimawandel sehr kritisch hinterfragen.
(Folge 3-2018)