Sie können noch bis Mitte Oktober loslegen. Denn in der ersten Oktoberhälfte ist an den meisten Standorten mit einer ausreichenden Bodentemperatur zu rechnen, sodass die Rasensaat gut keimt. Neben der Bodenwärme ist dafür eine gleichmäßige Durchfeuchtung notwendig.
Ein guter Spiel- und Gebrauchsrasen besteht aus drei Grasarten: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Rotschwingel (Festuca rubra) und Wiesenrispe (Poa pratensis). Sie haben unterschiedliche Keimzeiten. Weidelgras und Rotschwingel durchlaufen eine zügige Startentwicklung. Dagegen benötigt die Wiesenrispe eine Keimphase bis zum Auflaufen von mindestens drei Wochen. Bei Spätsaaten reichen die Temperaturen für die Wiesenrispe meist nicht mehr aus, dadurch entwickelt sich aus einer Rasenmischung oft ein einseitiger Pflanzenbestand aus Weidelgras, da dieses sehr schnell keimt.
Ein Vorteil der Herbstsaat gegenüber dem Frühjahr ist der deutlich geringere Unkrautdruck. Die im Boden befindlichen Unkrautsamen keimen im Herbst nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Umfang. Die Gräser können sich somit ohne diese Konkurrenz entwickeln und vor dem Winter eine lockere Rasennarbe bilden. Die jungen Gräser überstehen auch Fröste. Es setzt dann eine Vegetationsruhe ein, die den Stoffwechsel der Gräser soweit reduziert, dass kein Zuwachs mehr entsteht. Im zeitigen Frühjahr entwickelt sich der junge Rasen durch eine Startdüngung rasch zu einer dichten Grasnarbe.