Die Hortensien-Triebe wurden besiedelt von der Wolligen Napfschildlaus Pulvinaria hydrangae. Dieser in Südeuropa heimische Schädling hat sich inzwischen auch in unseren Breiten etabliert. Neben Hortensien sind auch Feldahorn, Platane und Schneeball beliebte Wirtspflanzen. Die Schildläuse saugen an Blättern und Trieben. Meist verursachen sie keine nennenswerten Schäden, außer gegebenenfalls durch klebrige Ausscheidungen von Honigtau. Nur sehr stark befallene Blätter können im Sommer vorzeitig abfallen.
Ich vermute, dass die Ursache für den starken Blattfall Ihrer Hortensie woanders liegt. Plötzliches Abwerfen der Blätter ist in der Regel eine Reaktion auf akuten Stress. Die lang anhaltende Trockenheit im Juli und August bedeutete für Pflanzen einen beständigen Wassermangel. Kommt dann noch eine Hitzewelle hinzu, reagieren Hortensien sehr zügig mit Blattabwurf. Wenn es im Sommer längere Zeit nicht regnet, sollten die Pflanzen regelmäßig bewässert werden, auch schon bei moderaten Temperaturen. Besser als häufiges Gießen kleiner Mengen sind kräftige Wassergaben in größeren Abständen. So wird der Boden gut durchfeuchtet. Während der Mittagszeit sollte nicht gegossen werden, um Verbrennungen an den Blättern zu vermeiden. Versorgen Sie Ihre Hortensie weiterhin mit Wasser, auch wenn inzwischen alle Blätter abgefallen sein sollten. Wenn sie noch nicht zu stark geschwächt ist, wird sie im kommenden Jahr – bei milder Witterung eventuell sogar bereits im Herbst – erneut austreiben.
(Folge 36-2020)