Bei der Pflanze in Ihrem Hühnerhof handelt es sich um eine Spitzklette. Diese Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) trägt den wissenschaftlichen Namen Xanthium. Dieses Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „gelb“, denn aus den Blättern wurde bereits in der Antike ein gelber Farbstoff gewonnen. Anhand der etwa 1 bis 1,5 cm langen bedornten, hell- bis graugrünen Früchte mit ihren beiden geraden Schnäbeln kann Ihre Pflanze der Art Xanthium strumarium, der Gemeinen Spitzklette, zugeordnet werden.
Die einjährige, krautige Pflanze kann über 1 m hoch werden. Ihre Samen keimen im späten Frühjahr. Sie entwickelt eine tiefgehende Pfahlwurzel. Ihre verzweigten Stängel tragen relativ weiche, drei- bis fünflappige, gezähnte Blätter. Die Spitzklette blüht von Juli bis Oktober. Dabei befinden sich die Blüten zu mehreren geknäult in den Blattachseln, wobei die männlichen Blüten über den weiblichen sitzen. Von Oktober bis November reifen die Früchte. Ihre Dornen tragen an den Spitzen winzige Haken, mit deren Hilfe die Früchte sich an die Haare bzw. das Fell von Tieren oder an die Kleidung von Menschen anheften. Auf diese Weise werden sie weiter verbreitet. Wenn sie sich in das Fell von Schafen setzen, wird der Wert der Wolle stark vermindert.
Es wird angenommen, dass der Ursprung der Xanthium-Arten in Amerika liegt. Die Gemeine Spitzklette ist jedoch inzwischen nahezu weltweit in die warmen und gemäßigten Zonen verschleppt worden. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden und sommerwarme, lichte Lagen. Bei uns kommt sie zerstreut auf Ruderalflächen, Schutt- und Verladeplätzen, an Straßen und Wegrändern und an Flussufern vor. Auf Weiden stellen Spitzkletten nicht nur ein Platz beanspruchendes Unkraut dar, sondern sie sind auch giftig für die Weidetiere.