Das Abfallen kleiner Walnüsse ist zum Teil normal. Denn wenn Ihr Baum sehr viele Früchte angesetzt hat, kann er nicht alle bis zur Reife ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Daher fällt stoffwechselbedingt ein Teil davon nach der Blüte ab. Zudem kann es sein, dass Ihr Baum mit dem Abwerfen der kleinen Früchte auf Trockenstress reagiert, den es in den vergangenen Wochen vielerorts in großem Maß gegeben hat. Denn in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Befruchtung der Blüten benötigen Walnussbäume viel Wasser. Die Produktion von Früchten erfordert eine erhebliche Leistung des Baumes, die er bei Wassermangel nicht in ausreichendem Umfang erbringen kann.
Auch ein Mangel an dem Spurennährelement Bor kann sich negativ auf den Fruchtansatz auswirken. Um dies festzustellen, ist eine Bodenuntersuchung erforderlich. Grundsätzlich ist nicht auszuschließen, dass die Bestäubung bei Ihrem Baum nicht ausreichend ist.
Die Walnuss ist zwar ein selbstfruchtbarer Windblütler, die männlichen und die weiblichen Blüten stehen jedoch getrennt auf demselben Baum. Bei manchen Auslesen blühen die männlichen Blüten einige Wochen vor den weiblichen. Die weiblichen Blüten brauchen in diesen Fällen Pollen von männlichen Blüten anderer Walnussbäume, die gleichzeitig blühen.
Darüber hinaus kann kühle Witterung während der Blüte dazu führen, dass es nicht zu einer Befruchtung kommt. Der Pollen wächst dann zu langsam, um die Eizelle vor ihrem Absterben zu erreichen.
(Folge 29-2018)