Wochenblatt-Leserin Uta B. in H. fragt: Ich möchte um mein 4000 m2 großes Grundstück eine Begrenzung aus Sylter Rosen setzen – statt eines Zaunes. Wie dicht muss ich die Pflanzen setzen?
Christiane Bregen-Meiners, Redakteurin des Wochenblattes für Landwirtschaft und Landleben, weiß Rat: Die Sylter Rose ist vielen besser bekannt als Kartoffelrose (Rosa rugosa). Ihr Name deutet an, wo man sie vielerorts antreffen kann: an den Nord- und Ostseeküsten. Dabei kommt dieser Wildrosenart zugute, dass sie den Wind und die salzige Luft gut verträgt sowie mit mageren, sandigen und trockenen Böden gut zurechtkommt. Zudem ist sie frosthart und unempfindlich gegenüber Rosenkrankheiten.
Nahrung für Insekten und Vögel
Die Kartoffelrose wird bis zu 2 m hoch und 1 m breit. Ihre Triebe sind dicht mit kurzen, starken Stacheln besetzt. Die rosafarbenen, ungefüllten, 5 bis 10 cm großen Schalenblüten erscheinen von Juni bis Oktober. Der Wildrosenduft lockt viele Insekten an. Den Rest des Jahres zieren die etwa 3 cm dicken, orangeroten Hagebutten den Strauch; ein beliebter Wintersnack bei Vögeln.
Von der Sylter Rose gibt es zahlreiche veredelte Sorten. Sie unterscheiden sich vor allem in der Blütenfarbe, die von reinweiß über hellgelb und rosa bis dunkelviolett reicht, und in der Wuchshöhe. Es gibt Züchtungen, die bis 2 m hoch werden, andere dagegen kommen nicht über Kniehöhe hinaus. Im Gegensatz zur botanischen Art Rosa rugosa, die nur einmal blüht, sind die Sorten zumeist öfterblühend.
Blickdicht und schnittverträglich
Die Kartoffelrose wird gerne zur Grundstücksabgrenzung verwendet, denn sie entwickelt undurchdringliche, blickdichte und schnittverträgliche Hecken. An den Küsten wird sie häufig auch auf Findlingswälle gepflanzt. Da die Pflanzen rasch in die Breite wachsen, reicht es, wenn Sie zwei Exemplare pro Meter setzen. Soll die Hecke schneller dicht werden, können Sie auch drei Pflanzen pro Meter vorsehen. Falls eine breitere Umfriedung erwünscht ist, kann in Doppelreihen auf Lücke gepflanzt werden. Sind Sie nicht auf die Sylter Rose festgelegt, bieten sich auch andere Rosenarten oder eine Kombination aus mehreren Wildrosenarten an. Bei der Sortenwahl sollten Sie die anvisierte Endhöhe der Hecke im Hinterkopf haben. Spezialisierte (Rosen-)Gärtnereien beraten bezüglich der Sorten und halten die von Ihnen benötigten größeren Mengen vor.
Wurzelsperre einplanen
Bei Ihren Planungen sollten Sie bedenken, dass Rosa rugosa stark ausläuferbildend ist. Bereits aus 4 cm langen, abgetrennten Wurzelstücken können sich neue Exemplare entwickeln. Während dieser Ausbreitungsdrang innerhalb der Hecke durchaus erwünscht ist, kann es je nach Grundstücksnutzung allerdings sinnvoll sein, eine senkrechte Wurzelsperre parallel zur Strauchreihe einzuplanen, um so der Ausläuferbildung nach außen entgegenzuwirken. Weidetiere und regelmäßiges Mähen können unerwünschte Ausläufer ebenfalls kurz halten, allerdings nicht komplett unterdrücken. Um Rosa rugosa gegebenenfalls wieder loszuwerden, bleibt zumeist nur das Ausbaggern und Entfernen sämtlicher Wurzelstücke. Veredelte Zuchtformen bilden in der Regel weniger Ausläufer als die Art, sind jedoch teurer.
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(Folge 14-2022)