Lebensversicherung statt Beitrag zur Alterskasse: Vertrag auflösen?

Ehegatten landwirtschaftlicher Unternehmer hatten durch Abschluss einer privaten Renten- oder Kapitallebensversicherung vor dem 1. April 1996 die Möglichkeit, Befreiung von der Versicherungspflicht der Landwirtschaftlichen Alterskasse (LAK) zu erlangen, wenn bestimmte Voraussetzung erfüllt waren. Hierzu zählen die Ergänzung des Vertrages um eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitszusatzversicherung, garantierte Leistungen für Alter, Tod und Invalidität oder auch Prämienzahlung in mindestens der Höhe des jeweils aktuellen LAK-Beitrages (sogenannte Beitragsdynamisierung).

Nach dem Wortlaut der gesetzlichen Regelung mussten die genannten Bedingungen vor dem 1. April 1996, also bis zum 31. März 1996 (Stichtagsprinzip) erfüllt sein. Das bedeutet im Gegenzug aber nicht, dass die Befreiung nur so lange besteht, wie die Voraussetzungen vorliegen. Im Klartext: Rechtlich könnten Sie die zwischen Ihnen und dem Versicherungsunternehmen bestehenden Vereinbarungen ändern, ohne dass dies auf den Bestand der Befreiung Einfluss hätte. Die LAK wäre selbst bei Auflösung der Versicherung nicht berechtigt, die getroffene ­Befreiungsentscheidung aufzuheben und erneut Beiträge zu erheben. Sie müssen alternative Anlagen der LAK auch nicht vorlegen oder von dieser genehmigen lassen.

Ob die von Ihnen angesprochenen Anlagemöglichkeiten zur Aufrechterhaltung Ihres Versorgungsniveaus ausreichen, sollten Sie unter Einbeziehung entsprechender Expertise sorgfältig abwägen.

(Folge 28-2021)