Granatsplitter in den alten Hofeichen?

Der Fall mit den eingewachsenen Nägeln oder Metallteilen kommt in der Praxis häufiger vor. Grundsätzlich besteht Versicherungsschutz seitens der landwirtschaftlichen Betriebshaftpflichtversicherung. Der Versicherungsschutz besteht in diesen Fällen jedoch in erster Linie darin, unbegründete Ansprüche des Sägewerkes abzuwehren, da in den meisten Fällen keine Haftung (Verantwortung) des Landwirtes gegeben ist. Sie als Baumeigentümer können nicht in den Stamm hineinschauen. Dies gilt allerdings nur für Bäume, in denen man keine Nägel vermuten konnte. Moderne Sägewerke arbeiten mit Metalldetektoren. Sie reagieren auf Metalle und sorgen dafür, dass die Säge stoppt und so der Schaden begrenzt wird.

Andererseits müssen Sie das Sägewerk bzw. den Käufer der Bäume informieren, dass in den Hofeichen Nägel oder Isolatoren sein könnten, insbesondere wenn ein Stacheldraht an den Eichen befestigt worden war. In diesen Fällen könnte man unter Umständen eine Haftung oder Mitverschulden annehmen, sodass ein Teil der Schadenersatzansprüche berechtigt und vom Versicherer zu entschädigen wäre. Eines sollten Sie nicht tun: wissentlich die Nägel verschweigen. Das kann die Versicherung als grobe Fahrlässigkeit auslegen, dadurch würden Sie Ihren Versicherungsschutz gefährden.

In der Praxis sind solche Bäume nur mit Abschlägen oder möglicherweise gar nicht zu verkaufen.