Neue Wohnung an das eigene Kind vermieten?

Die Vermietung von Wohnungen an Angehörige ist aus einkommensteuerlicher Sicht besonders zu prüfen. Zum einen ist zu klären, ob das Mietverhältnis mit dem Angehörigen dem Grunde nach steuerlich anerkannt werden kann, zum anderen ist zu prüfen, ob eine solche Wohnung teilentgeltlich oder verbilligt überlassen wird.

Die steuerliche Anerkennung von Vereinbarungen zwischen Angehörigen setzt voraus, dass der abgeschlossene Mietvertrag zivilrechtlich wirksam zustande gekommen ist und dem zwischen Fremden Üblichen entspricht ­(sogenannter Fremdvergleich). Schließlich müssen Sie das Mietverhältnis mit Ihrem Kind wie vereinbart tatsächlich durchführen. Ihr Kind (Mieter) muss zum Beispiel jeden Monat die vereinbarte Miete und einen Abschlag für die Nebenkosten zahlen.

Handelt es sich bei Ihrem Ober­geschoss um eine abgeschlossene Wohnung, können Sie die Abschreibung (2  %/Jahr), etwaige Schuldzinsen und weitere Werbungskosten im Zusammenhang mit der Wohnung voll bei der Einkommensteuer geltend machen, wenn die vereinbarte Warmmiete (Kaltmiete plus Umlagen) mehr als 66  % der ortsüblichen Marktmiete ausmacht.

Im Übrigen wird zurzeit das Jahressteuergesetz 2020 in Berlin beraten. Die Politik will die vorgenannte Grenze ab 1. Januar 2021 von 66 % auf 50 % absenken.

(Folge 32-2020)