Nachteile durch Gewerblichkeit?

Steuerlich liegt Landwirtschaft vor, wenn die Vieheinheitengrenze nicht überschritten wird. Bei 5,6 ha können Sie 56 Vieheinheiten (5,6 x 10) halten. Pro Sau sind 0,33 Vieheinheiten (VE) und pro Mastschwein 0,16 VE anzusetzen. Dabei gilt bei den Sauen die Zahl der gehaltenen Tiere und bei den Mastschweinen die Jahreserzeugung.

Bei gehaltenen 25 Sauen kommen Sie auf 8,25 VE (25 x 0,33). Verkaufen Sie im Jahresschnitt 500 Mastschweine, wären dies weitere 80 VE (500 x 0,16). Mit insgesamt 88,25 VE würden Sie die Grenze zur Gewerblichkeit weit überschreiten.

Folge: Sie dürfen die vereinfachte Gewinnermittlung nach § 13 a EStG („Durchschnittssatzgewinn­ermittlung“) und die Umsatzsteuerpauschalierung nicht mehr anwenden. Letzteres bedeutet, dass Sie für die Schweinelieferungen nicht mehr 10,7 % Mehrwertsteuer gutgeschrieben bekommen dürfen, sondern nur 7 %. Und diese 7 % müssen Sie an das Finanzamt abführen.

Die Liste der steuerlichen Nachteile bei gewerblicher Produktion ist lang. Hervorzuheben ist der Verlust des landwirtschaftlichen Freibe­trages (Ledige 670 €/Verheiratete 1.340 €), eine erhöhte Grundsteuerbelastung, Verlust der Kfz-Steuerbefreiung und der Gasölverbilligung, um die wichtigsten Dinge zu nennen.

Die einfachste Lösung wäre, Sie pachten wieder einige Hektar LN dazu, um die Grenze zur Landwirtschaft einzuhalten.