Neben den Inhaberaktien, die man praktisch formlos und anonym durch den Kauf und Verkauf übertragen kann, gibt es im Aktienbereich auch noch die Namensaktien. Hier bleibt der Inhaber der Aktie nicht „unerkannt“, da seine Daten in das jeweilige Aktionärsregister eingetragen werden, welches bei der Aktiengesellschaft geführt wird. Ansonsten hat der Aktionär alle normalen Rechte, die mit dem Aktienbesitz verbunden sind, er ist eben nur namentlich bekannt.
Die vinkulierte Namensaktie geht noch einen Schritt weiter und bietet der Aktiengesellschaft einen Schutz vor der ungewollten Übernahme. Im Gegensatz zu den normalen Namensaktien kann die Aktiengesellschaft hier der Eintragung des Aktionärs ins Aktienregister widersprechen. Die Folge für den Aktionär ist dann, dass er zwar der Eigentümer der Aktie ist, aber kein Stimmrecht besitzt und somit auch keinen Einfluss auf Entscheidungen nehmen kann, die eventuell auf der Hauptversammlung getroffen werden. Außerdem ist es bei vinkulierten Namensaktien üblich, dass der Verkauf nur mit der Zustimmung der Aktiengesellschaft möglich ist. Das heißt für Sie, falls Sie die vinkulierten Namensaktien von der Agrargenossenschaft kaufen, müssen Sie damit rechnen, dass Sie die Aktien möglicherweise nicht ohne Weiteres wieder loswerden.
Sie wären in Ihrer Entscheidung also nicht frei. Wie ein möglicher zukünftiger Verkauf also genau aussehen würde, sollten Sie vorab erst einmal mit der Agrargenossenschaft klären.
Was die „Verzinsung“ angeht: Denken Sie bitte daran, dass es sich bei einer Aktie grundsätzlich um eine spekulative Anlageform handelt, die keine Verzinsung, sondern, wenn überhaupt, eine Dividende abwirft. Diese ist wiederum vor allem vom langfristigen betriebswirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens abhängig, der naturgemäß von Jahr zu Jahr ebenso wie die Höhe der Dividende schwanken kann. Im Ergebnis rate ich Ihnen daher zur Vorsicht: Nur wenn Sie gewohnt sind, mit spekulativen Geldanlagen umzugehen, sollten Sie sich mit dieser Aktienanlage befassen. Weitere Informationen erhalten Sie übrigens im Wertpapierprospekt der Aktie und von den Beratern der Banken, die diesen Verkauf begleiten.