Geld kurzfristig anlegen bei Minuszinsen

Eine elegante Möglichkeit besteht darin, dass Sie Ihrer Bank weiterhin die Treue halten, jedoch ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto bei einem anderen Institut eröffnen und einen Teil der Einlagen dorthin überweisen.

Angesichts des von Ihnen genannten Anlagehorizontes von drei bis zwölf Monaten wäre ein Festgeldkonto meine beste Empfehlung. Dabei sollten Sie eine Bank auswählen, die von ihrem Geschäft her eher und mehr Einlagen benötigt, als dies bei Ihrer aktuellen Hausbank der Fall ist. Ihre Hausbank benötigt die Einlagen wahrscheinlich nicht, da sie nicht so viele Kredite vergeben kann und somit bei der Europäischen Zen­tralbank (EZB) selbst den Negativzins entrichten muss. Anders ist dies bei Kreditinstituten mit einem starken Kreditgeschäft, da sich diese über zusätzliche Einlagen freuen. Ein konkreter Vorschlag ist, dass Sie nach den Konditionen bei „Autobanken“ (Banken der Kfz-Hersteller) schauen, die nämlich zur Finanzierung der vielen Kfz-Leasingverträge Liquidität gut gebrauchen können.

Hiermit vermeiden Sie Negativzinsen und erhalten wahrscheinlich sogar ein wenig Guthabenzins. Und Ihre Hausbank ist froh, dass Sie die Einlagen wegüberweisen. Also eine wirklich gute Win-win-Entscheidung.

Übrigens: Als Anleger müssen Sie nicht zwingend ein Auto kaufen, um ein Online-Konto bei einer Kfz-Bank zu eröffnen.

(Folge 5-2021)