Ihr Enkel ist zweieinhalb Jahre alt. Da wollen Sie das Geld sicher mindestens 15 Jahre zur Seite legen. Viele Großeltern bevorzugen einen Banksparplan. Das ist sicher und das Konto rutscht nie ins Minus. Aber Ihr Geld verliert laufend an Wert. Denn zurzeit bekommen Sie bei kaum einer Bank mehr als 1 % Zinsen – weniger als die aktuelle Teuerungsrate. Wenn das so weitergeht, wird Ihr Enkel sich in 15 Jahren trotz des Zinsgewinns weniger von dem Ersparten kaufen können als heute. Doch 15 Jahre sind bei der Geldanlage eine lange Zeit. Deshalb kann es auf Ihre Frage nur einen Rat geben: Aktienfonds. Natürlich schrecken deren Kursschwankungen ab. Aber sie gleichen sich über die vielen Jahre aus. Das gilt besonders für Ihre monatlichen Sparraten: Sind die Kurse am Boden, bekommen Sie für Ihre 50 € besonders viele Aktienanteile. Als Laie kaufen Sie am besten einen Indexfonds, einen ETF. Infrage kommen ETF auf den deutschen Aktienindex Dax, auf den europäischen Index EuroStoxx oder den MSCI-Welt. Er streut das Risiko am breitesten. Darin stecken 1.600 Einzelunternehmen aus 23 Ländern.
In den vergangenen 15 Jahren hat der MSCI-Welt 7,4 % Jahresrendite gebracht, trotz der starken Schwankungen in dieser Zeit. Sie können auch splitten: Die 4.000 € in den Dax, die monatlichen Sparraten in den MSCI – oder umgekehrt. ETF gibt es günstig bei Internetbanken, teils ganz ohne Kauf- und Depotkosten. Wichtig ist der Termin, zu dem Sie das Geld abheben wollen. Das sollte nicht unbedingt dann sein, wenn die Börsen im Keller sind. Schauen Sie also schon zwei bis drei Jahre vorher auf die Kurse: Stehen die Börsen gut, verkaufen Sie die Fondsanteile und legen das Geld sicher auf ein Tagesgeldkonto bei einer Bank. Dort können Sie auch die weiteren monatlichen Sparraten auf ein Sparbuch legen.
Kein guter Rat sind – wie Sie richtig vermuten – Bausparverträge und Lebensversicherungen. Da sind die Renditen zu niedrig. Dasselbe gilt für spezielle Kinderpolicen von Versicherern wie Biene Maja-Schutzbrief oder Tip-Top Tabaluga. Da fließt ein großer Teil des Geldes, das Sie als Spargeld anlegen wollen, stattdessen in Unfall- oder Krankenzusatzpolicen.
Kaum zu empfehlen sind auch Ausbildungsversicherungen. Sie haben zwar den Vorteil, dass Ihr Enkel auch dann Geld bekommt, wenn Sie sterben und nichts mehr einzahlen. Aber dahinter stecken Kapitallebensversicherungen. Die sind extrem teuer, da Sie bereits im Großeltern-Alter sind.
(Folge 24-2018)