Fünf Jahre kein Holz ernten?

Anfang 2009 ist die neue Erbschaft- und Schenkungsteuer in Kraft getreten. Das Gesetz sieht für die Bewertung forstwirtschaftlicher Nutzungen Sonderregelungen nach demselben Schema vor, wie sie für die Landwirtschaft gelten. Auch im forstlichen Bereich wird der höhere Wert aus dem Reingewinnverfahren oder Mindestwertverfahren für die Bewertung angesetzt. Aufgrund geringerer bundesweiter Unterschiede wurde bei der Bewertung für Forst jedoch auf eine Regionalisierung und Größenklasseneinteilung verzichtet. Die Erbschaftsteuer sieht bei einer 85%igen Freistellung eine Behaltensfrist von fünf Jahren vor. Bei einer Freistellung zu 100 % (Optionsmodell) wird eine siebenjährige Betriebsfortführung verlangt.

Die Veräußerung einer begünstigten wirtschaftlichen Einheit innerhalb der Behaltensfrist ist ein Verstoß gegen die Behaltensregelung und löst weitere Erbschaftsteuer aus.

Ende 2011 wurden die Erbschaftsteuer-Richtlinien 2011 verabschiedet. Danach stellt nur das Ausscheiden von wesentlichen Wirtschaftsgütern aus dem Anlagevermögen im Wert von mehr als 50 000 € eine schädliche Verwendung dar.
Mit anderen Worten: Wenn Sie in den nächsten fünf Jahren (Modell 1) oder sieben Jahren (Optionsmodell) Holz innerhalb des jährlichen Nutzungsansatzes einschlagen und verkaufen, ist dies unschädlich.

Soweit Holz über dem jährlichen Nutzungssatz eingeschlagen wird, ist die Rechtslage nicht eindeutig. Wir vertreten die Ansicht, dass bei einem Kahlschlag eine Nachversteuerung droht.