Wochenblatt-Leser Klaus A. fragt: Meine Bank bietet mir nur 0,01 % Zinsen für eine Tagesgeldanlage. Andere Banken werben mit bis zu 3,5 %. Soll ich wechseln?
Rudolf Schüller, WVU GmbH, Münster und Saerbeck, antwortet: Die zu erzielenden Zinsen sind derzeit stark unterschiedlich hoch und die „Begründungen“ der Institute insbesondere für niedrigste Zinssätze sind teilweise abenteuerlich. Inwieweit das noch etwas mit Solidarität oder der Förderung des Sparsinns der Bevölkerung zu tun hat, ist fraglich.
Erst einmal miteinander reden
Zunächst gilt auch hier: Miteinander reden hilft oft. Der Verweis auf die Konditionen seriöser inländischer Institute ist zulässig und führt häufig zu einem besseren Angebot Ihrer Hausbank. Dann müssen Sie entscheiden, welchen Zinsabstand Sie für in Ordnung halten. Gelegentlich kann man das auch mit einem Blick auf die absoluten Zahlen klären: Für 10.000 € Anlagebetrag macht eine Zinsdifferenz von 0,5 % p. a. pro Jahr 50 € Unterschied aus. Wenn man dafür einen größeren Aufwand auf sich nehmen muss, lohnt das häufig nicht. Auch sind die Werbeangebote der anderen Institute häufig auf drei, sechs oder zwölf Monate befristet – danach bekommen Sie auch dort nur geringere Zinssätze oder aber Sie wechseln erneut das Anlageinstitut, was wieder Aufwand bedeutet. Da die Werbeangebote üblicherweise nur für Neukunden gelten, können Sie diese nur einmal nutzen – welche Zeit und gegebenenfalls Wege Sie dafür auf sich nehmen wollen, müssen Sie selbst entscheiden.
Allerdings sollten Sie die Niedrigstangebote nicht unwidersprochen hinnehmen – Sie dürfen als Kunde der Bank oder Sparkasse schon ein seriöses und faires Angebot erwarten.
{{::tip::standard::Tipp: Denken Sie daran, Ihren Freistellungsauftrag entsprechend anzupassen – dann erhalten Sie im Rahmen der Freibeträge bis zu 2000 € an Zinsen pro Jahr steuerfrei.::}}
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(Folge 32-2023)