Futterzusatzstoff Bovaer

Emissionen von Kühen senken

Ein Futterzusatzstoff soll die Methanemissionen bei Rindern senken. Doch wie ist der wissenschaftliche Stand? Dr. Martin Hünerberg von der Universität Göttingen hat sich mit dem Thema beschäftigt.

Der zootechnische Futterzusatzstoff Bovaer soll die Methanemissionen bei Kühen senken. Wie funktioniert das, Herr Dr. Hünerberg?

Methan wird in den Vormägen von Wiederkäuern durch Archaeen gebildet. Das sind Mikroorganismen, die ähnlich klein sind wie Bakterien und ihre Energie aus der Bildung von Methan gewinnen. Das läuft in mehreren Schritten ab an denen jeweils unterschiedliche Enzyme und Coenzyme beteiligt sind.

Der Wirkstoff in Bovaer heißt 3-Nitrooxypropanol (NOP). NOP ist in der Lage, den vorletzten Schritt der Methanbildung zu hemmen: Es blockiert ein Enzym, das für die Bildung von Methan unbedingt notwendig ist. Methan kann dann nur eingeschränkt gebildet werden und es sind insgesamt viel weniger Archaeen im Vormagen zu finden.

Wie wirkt sich Bovaer auf Tier und Umwelt aus?

Bovaer schränkt die Methanbildung im Pansen ein. Methan ist ein sehr starkes Treibhausgas. Es ist 28-mal klima­schädlicher als die gleiche Menge Kohlen­dioxid. Eine relativ geringe...