Herbst und Winter stehen bevor und Ofenbesitzer freuen sich auf gemütliche Stunden vor ihrem Kachel- oder Kaminofen. Aber nur, wer ihn regelmäßig pflegt, hat lange Spaß daran, weiß Bodo Meck. Seit knapp 30 Jahren betreibt der Kachelofen- und Luftheizungsbauer ein Ofenbauunternehmen in Hopsten im Kreis Steinfurt.
Asche raus, Scheibe frei
Je nach Art und Bauweise des Ofens variieren Reinigung und Wartung. „Oberstes Gebot ist immer: Den Ofen nur im kalten Zustand säubern“, betont Bodo Meck. Er hat eine Reihe von Empfehlungen rund um die Ofenpflege.
Asche ausleeren: Die Aschelade des Kaminofens sollte regelmäßig geleert werden – je nach Heizverhalten ist das meist einmal pro Woche ratsam bzw. sobald die Lade voll ist. Kalte Asche im Restmüll entsorgen. Besitzt der Ofen keine Lade, Asche mit Kehrblech und Handfeger aus dem Brennraum entfernen.
Was manchen Ofenbesitzer erstaunen wird: Der Fachmann lässt immer eine Schicht Asche im Brennraum, sodass der Boden bedeckt ist. „Dies wirkt nach unten wie eine Dämmung für die Glut. Das Feuer brennt besser und Glut erlischt nicht so schnell“, so der Experte.
Ofenscheibe reinigen: Ist die Scheibe des Feuerraums verschmutzt, rät Bodo Meck, feuchtes Küchenkrepp oder Zeitungspapier in feine Asche zu tunken und die Verunreinigungen abzureiben. Danach mit einem trockenen Küchentuch nachpolieren. Wer möchte, kann auch Ofenglasreiniger auf ein weiches Tuch geben. Spezialreiniger und -tücher sind nach Erfahrung des Experten aber nicht nötig. Bei hartnäckigen Flecken, etwa wenn brennendes Holz dicht am Glas lag, kann ein Kochfeldschaber helfen. Diesen sehr flach ansetzen.
Keine Flüssigkeit aufspritzen: „Sprühen Sie nie Flüssiges wie Glas- oder Backofenreiniger auf die Glasscheibe“, warnt Meck. „Läuft Flüssigkeit mit dem Dreck herab in die Dichtungen aus Keramikfaserschnüren, werden sie hart und verlieren ihre Elastizität.“ Dehnt sich der Stahlrahmen der Scheibe dann bei Hitze aus, kann sich die Dichtung nicht anpassen und Spannungen entstehen. Immer wieder wenden sich Kunden an den Ofenbauer, weil eine Scheibe deshalb gerissen ist.
Flecken entfernen: Vorsicht mit allem, was auf den Ofen gestellt wird. So kann der Inhalt einer Teekanne oder Tasse überschwappen und zu Flecken führen. Kerzen auf dem Ofen können schmelzen und Wachs in die Lüftungsgitter laufen, was qualmt und stinkt. Flecken auf Naturstein lassen sich eventuell mit feinem Schmirgelpapier entfernen, Fettflecken, etwa auf Metall, mit einem weichen Tuch abreiben. Auf keinen Fall aggressive Scheuermittel einsetzen. Sie hinterlassen oft noch größere Flecken.
Staub abwischen: Entstauben Sie Rohre und Ofen regelmäßig mit einem weichen Tuch. Denn abgelagerter Staub wird bei Hitze zu feinem Ruß, wirbelt umher und setzt sich an kalten Stellen im Raum ab, oft in den Ecken der Zimmerdecke.
Vor der Heizsaison
Insbesondere vor Beginn der Heizperiode ist Folgendes sinnvoll:
Türgriff und Scharniere fetten: Prüfen Sie, ob der Türgriff noch gut schließt und Scharniere nicht quietschen. Je nach Griff hilft Fett.
Türdichtungen prüfen: Sind die Dichtungen noch heil? Diese bei Bedarf ausbessern, damit der Ofen dicht abschließt und keine gefährlichen Abgase ins Zimmer gelangen.
Brennraumzustand kontrollieren: Weist der Brennraum Haarrisse auf, ist das noch kein Problem. Fallen Teile aus der Auskleidung heraus oder sind darin größere Risse zu sehen, diese austauschen, damit der Ofenkorpus keinen Schaden nimmt.
Umlenkplatte säubern: Im Brennraum jedes Kaminofens befindet sich eine Umlenkplatte an der Decke, erklärt Bodo Meck. Sie verhindert, dass heiße Luft direkt durchs Ofenrohr rauf in den Schornstein strömt. So hält sich die Temperatur im Feuerraum länger und der Schornstein wird nicht zu heiß. Auf der Platte lagern sich Ruß und Staub ab. Diese deshalb etwa einmal pro Jahr herausnehmen und absaugen.
Ofenrohr ausfegen: Bei allen Feuerstellen gilt: Möglichst einmal im Jahr alle Abgaswege von Ablagerungen befreien, etwa mit einem Handfeger. Hilfreich ist ein Rohrbesen. Er ist für etwa 20 € erhältlich. Der Bürstenkopf füllt das Ofenrohr genau aus und lässt sich weit in die Rohre hineinschieben.
Zuluftweg prüfen: Oft befinden sich Zuluftgitter am Rohrsystem. Schon ein Spinnweben oder kleine Blätter darin reichen aus und der Ofen zieht nicht richtig. Kommt Zuluft von draußen, gelangt zudem leicht Dreck hinein. Die Gitter daher von Zeit zu Zeit säubern.
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