Das seit einigen Jahren auch in NRW auftretende, anspruchslose Erdmandelgras gehört zu den Sauergräsern (Cyperaceae). Sauergräser unterscheiden sich morphologisch von den Arten aus der Familie der echten Gräser bzw. Süssgräser (Poaceae), was wiederum die Bekämpfung dieses Ungrases kompliziert gestaltet. Aufgrund dieser morphologischen Unterschiede wirken die klassischen Gräserherbizide nicht gegen das Erdmandelgras.
Ursprünglich aus Ostafrika kommend, kann sich das Erdmandelgras bei uns nur über die Knöllchen („Erdmandeln“) und über Ausläufer (Rhizome) verbreiten. Die oberirdischen Pflanzenteile und die Rhizome sterben im Herbst allerdings ab. Die Knöllchen überwintern und keimen bei höheren Bodentemperaturen. Aus den keimenden Knöllchen wächst zunächst ein Rhizom, das unmittelbar unter der Bodenoberfläche eine Verdickung (Basalzwiebel) bildet. Aus der Basalzwiebel wachsen neben dem Trieb mit zahlreichen Blättern nach kurzer Zeit wieder Rhizome, an deren Ende wieder Basalzwiebeln und dann Triebe gebildet werden. Aus einem Knöllchen können sich mehrere Triebe entwickeln. Die Bildung neuer Knöllchen setzt im Frühsommer ein und dauert bis zu den ersten Frösten. Aus einem einzigen Knöllchen können sich auf diese Weise im Laufe einer Vegetationsperiode mehrere Hundert neue Knöllchen entwickeln. Die meisten Knöllchen bilden sich in der obersten Bodenschicht (0 bis 20 cm), manchmal treten einzelne aber auch in 50 cm Tiefe auf. Die Verschleppung der Knöllchen, u.a. durch Maschinen, sollte daher vermieden und Maschinen nach dem Einsatz auf den bereits befallenen Flächen gründlich gereinigt werden. Auch umliegende Wege sollten gesäubert werden.
Die behaarte Segge wird häufig mit dem Erdmandelgras verwechselt. Diese ist jedoch behaart und bildet keine Knöllchen sondern Ausläufer. Die zwischen 30 bis 70 cm hohen, dreikantigen, unbehaarten Stängel des Erdmandelgrases bilden keine Knoten und sind unten beblättert. Die dreizeilig angeordneten gelblich-hellgrünen Blätter sind unbehaart.
Zur Beratung einer geeigneten Bekämpfungsstrategie wenden Sie sich bitte an Ihren Betriebsberater.