Zuckerrüben – Blattkrankheiten weiter auf niedrigem Niveau

Das Blattfleckenmonitoring zeigt nur eine leichte Zunahme auf den befallenen Flächen. Bisher ist nur Cercospora aufgetreten. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Befalls in Ostwestfalen (50 % der Monitoringflächen mit Befall) gefolgt vom Niederrhein mit 18 %. Hier wurde auch schon auf einer Parzelle die Bekämpfungsschwelle von 5 % kranker Blätter erreicht. Die gesamte Köln-Aachener Bucht ist dagegen noch weitgehend befallsfrei (zwei Funde auf 40 Standorten). Da die gefallenen Niederschläge in Verbindung mit der erneuten Hitze das Befallsrisiko erhöhen, sind in allen Regionen ab sofort eigene wöchentliche Feldkontrollen notwendig. Bei Überschreitung der Schwelle muss, soweit möglich, sofort gehandelt werden. Bei einer Behandlung keine Mittelreduktion vornehmen, da dann Wirkleistung und Wirkdauer deutlich abnehmen.

Die frühzeitige und umfassende Bekämpfung der pilzlichen Blattflecken ist dieses Jahr besonders wichtig, da die Rüben, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, einen deutlich kleineren Blattapparat aufgebaut haben. Damit wirkt sich jeglicher Blattverlust stärker auf die spätere Ertragsleistung aus. Bei frühen Behandlungen sollten Strobilurin-Azol-Kombinationen bevorzugt werden. Auch wenn sie wesentlich teurer sind, haben sie wegen ihrer längeren Wirkungsdauer Vorteile. Natürlich kann eine erfolgreiche Bekämpfung auch sehr gut ohne Strobilurinpartner, zum Beispiel mit Spyrale 1,0 l/ha, Duett Ultra 0,6 l/ha oder Rubric 1,0 l/ha erfolgen. Aufgrund ihrer kürzeren Wirkdauer muss der Bestand aber spätestens drei Wochen nach der Behandlung kontrolliert und gegebenenfalls erneut behandelt werden.

Weiterhin gilt: Nur frische und aufnahmefähige Rübenblätter sollten mit Fungiziden behandelt werden, nicht aber Bestände mit Hitzestress. Auch bei hohen Abendtemperaturen sollte nicht behandelt werden, da die Wirkverluste durch Verflüchtigung sehr hoch sind. Bei der momentanen Witterung zahlen sich der Zusatz eines Additivs sowie die Erhöhung der Wassermenge auf 400 l/ha aus. Auch wenn der Schutz der Kulturpflanze im Vordergrund steht, sind prophylaktische Behandlungen ohne Befall nicht vertretbar. Sie bringen keinen Nutzen, belasten die Umwelt und verursachen nur Kosten.