Weizen

Viele Bestände erreichen EC 37 bis 39. Spätsaaten sind noch etwas zurück und schieben das vorletzte Blatt. Frühe Sorten und Lagen werden Ende der Woche mit dem Ährenschieben beginnen.

Überwiegend geht es bei den Krankheiten weiter um Roste und Mehltau. Frische Gelbrostnester und erste Braunrostpusteln konnten in der vergangenen Woche in unbehandelten Beständen beobachtet werden. Auch nach durchgeführten Maßnahmen drückten zum Teil noch Gelbrostinfektionen durch. Hier ist die Maßnahme kurz vor Erreichen der Inkubationszeit platziert worden, sodass die Kurativleistung nicht ausgereicht hat. Wurden gut rostwirksame Produkte eingesetzt, trocknen die Pusteln ein und Nachbehandlungen sollten kurzfristig nicht nötig sein.

Die Sorte Reform zeigte witterungsbedingt braun-gelbe Blattspitzen ab dem zweitjüngsten Blatt. Die Symptome wurden zum Teil durch schlechten Nährstofffluss oder Pflanzenschutzmaßnahmen verstärkt.

Geht es nur um Rost, sind neben den Carboxamiden auch andere Lösungen wie 1 l/ha Orius/Folicur, 1,5 l/ha Capalo, 1,75 l/ha Eleando oder auch 0,8 l/ha Juwel Top ausreichend. Die Zumischung von 1,25 l/ha Amistar Opti ist dort sinnvoll, wo noch weitere Niederschläge angekündigt werden. Dort, wo stärker Mehltau vorkommt, sind Gladio oder Kantik (Strohauflage!) die stärksten Produkte.

Um Septoria tritici geht es vornehmlich in Frühsaaten und dort, wo Ende April/Anfang Mai stärkere Niederschläge gefallen sind. Wurde bei Ausgangsbefall kurz vor den Niederschlägen mit Chlor­thalonil (z.  B. Amistar Opti, Credo) oder Carboxamiden gearbeitet, wurden die Infektionen erfasst. Wird erst nach Infektionen behandelt, muss die Maßnahme mit Carboxamiden nahe an den Niederschlägen erfolgen. Die Kurativleistung ist auf drei bis fünf Tage begrenzt. Geeignet sind unter anderem Elatus Era, Ascra Xpro oder Ceriax.

In dieser Woche muss letztmalig über einen Einsatz von Wachstumsreglern im Weizen entschieden werden. Bis EC 39 kann Medax Top eingesetzt werden. Die Wasserversorgung ist aktuell sehr unterschiedlich. In sehr wackeligen Beständen und guter Wasser­versorgung muss 0,5 l/ha Medax Top + 0,5 kg/ha Turbo gewählt werden. Vielfach wird man aber nach guter Vorlage mit 0,25 bis 0,4 l/ha eine gute Einkürzung erreichen.

CCC darf nur über die Produkte Gexxo/Manipulator im Weizen bis EC 41 zum Einsatz kommen.

Nachdem seit einiger Zeit die erwachsenen Getreidehähnchen (Käfer) in den Beständen zu beobachten waren, sind nun erste dunkel erscheinende Larven auf den oberen Blättern zu sehen. Der Besatz liegt aber deutlich unter einer Larve je Fahnenblatt und Behandlungen sind nicht notwendig. Wie sich der Besatz nach den Gewitter­ereignissen entwickelt, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für den Läusebesatz. Vereinzelt werden erste Kolonien tief unten im Bestand auf den Blattunterseiten beobachtet. Bei langsamem Populationsaufbau können Nützlinge (unter anderem Marienkäfer, Florfliegen- und Schwebfliegenlarven) die Läuse auf natürliche Art in Schach halten.