Unterschiedliche Wintergerste mit Läusebefall

Der Entwicklungsstand der Wintergerste ist regional sehr unterschiedlich. Während unter günstigen Boden- und Witterungsverhältnissen ausgedrillte Gerste schon das 2- bis 3-Blatt-Stadium erreicht, befindet sie sich trockenheitsbedingt in ungünstigen Lagen im Stadium Auflauf bis zum 2-Blatt-Stadium. Gerade auf den zuletzt genannten Flächen sind sehr viele Läuse zu finden. Aufgelaufene Saaten sind teils so stark mit Läusen besiedelt, dass jede dritte Pflanze befallen ist.

Durch die Übertragung des Gelbverzwergungsvirus kann es zu nachhaltigen Schäden kommen. Dies gilt für alle Getreidearten. Bei kühlen Bedingungen ziehen sich die Tiere in die Keimscheide bzw. in die Nähe der Bodenoberfläche zurück. Bei sonniger Witterung ist eine Kontrolle einfacher. Lassen sich Läuse ohne Probleme finden, sind zeitnahe Behandlungen angeraten.

Es empfiehlt sich ab 1,5 Blättern eine Behandlung beispielsweise mit 300 ml/ha Bulldock, 75 ml/ha Karate Zeon, 150 g/ha Lambda/Trafo WG oder 150 g/ha Hunter/Kaiso Sorbie. Es darf nicht gewartet werden, bis alle Pflanzen das zweite bis dritte Blatt erreicht haben (optimaler Bekämpfungstermin der Vektoren). Wird zu spät gehandelt, so besteht die Gefahr, dass weit entwickelte Pflanzen den Virus schon aufgenommen haben. Gegebenenfalls muss ein zweites Mal behandelt werden.