Pflanzenbau aktuell

Zuckerrüben: Unkräuter – Ackerkratzdisteln – Späte Rübenfäule

5. Juni 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche

Spezialfälle bei Unkräutern: In lückigen Beständen machen später auflaufenden Unkräuter wie Gänsefuß, Bingelkraut und Nachtschatten Probleme, wenn nicht genug Bodenherbizidwirkstoff eingesetzt wird. Lückige Rübenbestände erfordern höhere Versiegelungsmengen. So sollte die Wirkstoffmenge Metamitron mindestens 3000 bis 3500 g/ha betragen. Durch den Zusatz von Spectrum und Ethofumesat wird der Auflauf von Bingelkraut zusätzlich unterdrückt.

Ungrasbekämpfung gezielt weiterführen: Auf einigen Flächen steht noch die Ungrasbekämpfung an. Geeignet sind die Graminizide Agil-S, Focus Aktiv-Pack, Fusilade Max, Galant Super, Panarex, Select 240 EC oder Targa Super. Bei starkem Gräserdruck ist eine Soloanwendung durchzuführen. Gute Wirkungsgrade werden erreicht, wenn die Schadgräser zum Zeitpunkt der Applikation das 3-Blatt-Stadium erreicht haben. Der letzte Anwendungstermin ist das Bestockungsende. Gegen Einjährige Rispe sollte Select 240 EC oder Galant Super mit der zugelassenen Höchstaufwandmenge eingesetzt werden. Während für Galant Super und Fusilade Max eine Wartezeit von 90 Tagen beachtet werden muss, so sind für Panarex 60 Tage erforderlich. Die übrigen oben aufgeführten Graminizide dürfen bis zum EC 39 (Reihenschluss) eingesetzt werden. Agil S darf auch noch 14 Tage später appliziert werden.

Ackerkratzdisteln rechtzeitig bekämpfen: Disteln können mit Herbiziden nur erfolgreich reguliert werden, wenn sie mindestens 15 cm groß sind. Die Aufwandmenge beträgt 0,6 bis 1,2 l/ha bei Vivendi und 80 bis 160 g/ha bei Lontrel 720 SG. Lontrel 600 und Cliophar 600 SL werden mit maximal 0,2 l/ha angewendet. Für eine ausreichende Wirkung sind wüchsige Bedingungen erforderlich.

Erster Befall von später Rübenfäule: Erste Nester mit welkenden Pflanzen durch Rhizoctonia solani var. betae (Späte Rübenfäule) wurden gefunden. Normalerweise sind die Symptome erst im Spätsommer zu finden. Dass diese Krankheit schon jetzt auftritt, verdanken wir der warmen Witterung und der hohen Bodenfeuchte. Eine direkte Bekämpfung über den Einsatz von Fungiziden ist bisher noch nicht möglich.