Raps - Aussaat, frühe Herbizide, Nachbauproblematik

28. August 2018 – Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenbau für diese Woche.

Aussaat unter trockenen Bedingungen: Niederschläge vom vergangenen Wochenende lagen verbreitet bei 5 bis 8 mm. Für die Rapssaaten auf den milden Böden, wo noch Restfeuchte im Unterboden vorhanden ist, sind diese wenigen Millimeter hilfreich. Für die schweren-tonigen Böden bringen die Mengen noch keine Entspannung und eine erfolgreiche Rapsbestellung wird weiter nicht überall möglich sein.

Dort, wo im Unterboden noch Restfeuchte vorhanden ist, die für die Keimung ausreicht, wird in den nächsten zehn Tagen die Rapsaussaat erfolgen. Da weiterhin keine generelle Änderung der trockenen Wetterlage in Aussicht ist, sollte möglichst wassersparend gearbeitet werden. Jede Überfahrt und jeder Bearbeitungsschritt kostet Keimwasser. Um kein Keimwasser zu verschenken, sollte möglichst parallel gearbeitet werden. Pflügen bringt nur dort einen Vorteil, wo noch feuchte Erde hochgepflügt werden kann. Wiederum sinnvoll ist es, bei anhaltender Trockenheit, besonders die tonigen Flächen nach der Saat zusätzlich zu ringeln.

Frühe Hebizidanwendung: Für gesäte Flächen, wo der Auflauf sicher ist, sollten die für Mitte der Woche angekündigten Niederschläge für den frühen Herbizideinsatz mit Fuego Top oder Butisan Gold genutzt werden. Ein Einsatz von Clomazone-haltigen Produkten ist bis drei Tage nach der Saat möglich.

Dort, wo eine ausreichende Bestandsetablierung nicht sicher ist, sollte mit der Herbizidmaß-nahme abgewartet und im Nachauflauf das blattaktive Runway zugemischt werden.

Nachbauproblematik 2018: Frühzeitig wurde auf eine mögliche Nachbaugefahr nach Frühjahrseisatz von Sulfonylharn-stoffen und besonders Atlantis (über 300 g/ha) hingewiesen. Mittlerweile liegen Ergebnisse von insgesamt acht Biotests mit Raps von unterschiedlichen Standorten vor. Dabei sind auf fünf Standorten keine Symptome erkennbar gewesen. Bei einem Standort sind leichte Wuchshemmungen am Raps von ungefähr 15 % aufgetreten. Auf zwei Standorten waren mittlere Wuch-hemmungen und Blattverfärbungen von circa 30 % sichtbar.

Diese Ergebnisse entspannen die mögliche Problematik etwas, können aber keine generelle Entwarnung geben. Denn die Niederschlagsverteilung in diesem Jahr war sehr unterschiedlich und bei den Tests war keine Fläche mit erhöhtem Risiko aufgrund der Bodenbonität ver-treten. Auf sehr leichten, humusarmen Standorten sowie alkalischen Böden (pH über 7) ist das Risiko von Nachbauschäden am höchsten.

Vorsorglich sollte der Boden intensiv durchmischt und ggf. gepflügt werden. Wo trockenheits-bedingt eine ausreichende Etablierung der neuen Rapssaat eh schon fraglich ist, sollte nicht zusätzlich noch das Risiko von möglichen Nachbauproblemen hingenommen werden. Hier ist es sicherer, auf Alternativkulturen umzuschwenken.