Leguminosen – Unkrautbekämpfung

23.. April 2019 - Hinweise der Landwirtschaftskammer NRW zum Pflanzenschutz für diese Woche

Sojabohnen – Unkrautregulierung beginnt im Vorauflauf: Nur Bodenherbizide bringen einen länger anhaltenden Schutz vor Verunkrautung. Deswegen muss der Grundstock der Unkrautregulierung der Vorauflauf sein. Zugelassen sind Artist, Centium 36 CS, Sencor Liquid, Spectrum und Stomp Aqua. Wirkungslücken der Einzelprodukte können durch gezielte Kombinationen weitestgehend geschlossen werden. Gute Erfahrungen liegen zum Beispiel mit 2 l/ha Artist in Mischung mit 0,2 l/ha Centium 36 CS (Wirkungsverstärkung gegen Knöterich, Klette und Gänsefuß) oder mit 0,3 bis 0,4 l/ha Sencor liquid + 0,2 l/ha Centium 36 CS + 0,8 bis 1,0 l/ha Spectrum vor.

Sollte die Wirkung der Bodenherbizide durch Witterungseinflüsse, wie Trockenheit nach der Saat, nicht ausreichen, so kann mit Clentiga im Nachauflaufverfahren nachgearbeitet werden. Die Aufwandmenge beträgt 1 l/ha Clentiga und 1 l/ha Dash. Es kann ab dem entfalteten Keimblatt, BBCH 10, bis zum fünften Seitenspross erster Ordnung, BBCH 25, der Kultur angewendet werden. Mit diesem überwiegend blattaktiven Nachauflaufprodukt können Unkräuter wie Knöterich, Klette, Ehrenpreis, Gänsefuß, konventioneller Raps (keine Clearfield-Rapssorten) und Franzosenkraut gut reguliert werden. Teilwirkungen werden gegen Kamille und Erdrauch erreicht. Eine bekannte Lücke ist jedoch das Stiefmütterchen.

Ackerbohnen und Erbsen - Hundspetersilie und Gräser: Im Nachauflauf besteht keine Möglichkeit der chemischen Bekämpfung. Im letzten Jahr konnte aber noch einiges mit dem Einsatz von Striegeln erreicht werden. Um die Schäden an den Pflanzen gering zu halten, sollte gegen Abend gestriegelt werden. Die Pflanzen haben dann einen geringen Turgordruck und sind so elastischer. Je nach Besatz muss ein- bis bis dreimal gestriegelt werden.

Ackerbohnen und Erbsen - Ackerfuchsschwanz: Am sichersten kann Ackerfuchsschwanz im Nachauflauf mit 2,5 l/ha Focus Ultra + 1 l/ha Dash bekämpft werden. Die Ungräser müssen dabei mindestens zwei Blätter ausgebildet haben. Optimalerweise wird nach Regen auf Pflanzen mit aufgeweichter Wachsschicht behandelt. Das Gleiche gilt für Select 240 EC (0,5 l/ha) + Additiv. Die Kombination ist aber für Flächen zur Saatguterzeugung zugelassen.

Blattrandkäfer: Der typische Buchtenfraß an den Blättern von Bohnen und Erbsen vom Blattrandkäfer ist oft vorhanden. Gezielte Maßnahmen sind in der Regel aber nicht erforderlich. Nur wenn die Pflanzen an Wuchs verlieren, sollte der Fraß gestoppt werden. Geeignet sind z. B. 75 ml/ha Karate Zeon. Behandlungen sollten möglichst bei kühlerer Witterung in den Abendstunden erfolgen.