Kartoffeln – Krautfäulewetter

Die vorhergesagten und regio­nal schon gefallenen Niederschläge und die schwülwarmen Temperaturen werden den bislang niedrigen Infektionsdruck schnell ansteigen lassen. Am Versuchsstandort im Kreis Heinsberg/Viersen wurde in einer unbehandelten Kontrolle Blattbefall festgestellt, der von zugewehten Sporen verursacht wurde, es sind also Sporen in der Luft.

Bei hoher Bodenfeuchte besteht weiterhin die Gefahr von Stängelphytophthora, denn die Pflanz­knollen sind aktuell noch lebendig. Auf latent (nicht sichtbar) infizierten Pflanzknollen kann der Erreger sporulieren oder im Stängel nach oben wachsen, solange die Knolle lebendig ist. Daher Bestände kontrollieren.

Weiterhin tritt an diesem Standort in einer anfälligen Sorte vermehrt Botrytis auf. Der Erreger siedelt sich häufig auf Sonnenbrandsymp­tomen an. Gegen Botrytis ist kein Fungizid zugelassen, eine Nebenwirkung weisen aber die fluazi­namhaltigen Krautfäulemittel oder das Alternariaspezialmittel Signum auf.

Momentan verursachen Thripse Blattschäden an Kartoffeln. Eine Bekämpfung ist nicht erforderlich. Die Schäden sind vernachlässigbar und die Tiere werden mit den Insektiziden zur Blattlaus- oder Kartoffelkäferbekämpfung erfasst. Aktuell vergräbt sich das vierte Larvenstadium der Kartoffelkäfer zur Verpuppung in den Boden. Nach 12 bis 20 Tagen Puppenruhe schlüpft die zweite Generation