Kartoffeln – Krautfäule und offene Lentizellen

Maisbestände sehr unterschiedlich entwickelt / Sehr gute Bestände bis Totalausfälle / Stärkeeinlagerung läuft / Erster Probeschnitt

Tritt aktuell in allen Regionen auf. Aufgrund der ergiebigen Niederschläge hat sich in den Regionen Kleve/Wesel und Heinsberg/Viersen die Krautfäule innerhalb weniger Tage explosionsartig ausgebreitet.

Auch in Beständen, die mit hochwirksamen Kombinationen aus lokalsystemischen und sporiziden Fungiziden behandelt wurden, ist Befall zu finden. Auffallend ist dabei der hohe Anteil an Wipfelbefall. Durch die feuchtwarme Witterung sind die Bestände zurzeit sehr wüchsig und bilden schnell Neuzuwachs aus.

Deswegen sind aktuell kürzere Spritzabstände von fünf bis maximal sieben Tagen angeraten, damit auch der Blattneuzuwachs bzw. die Wipfel ausreichend geschützt sind.

Für Stoppspritzungen bevorzugt die cymoxanilhaltigen Fungizide (z. B. Proxanil, Carial Flex, Tanos, Curzate M WG, Zetanil M) in Kombination mit Ranman Top oder fluazinamhaltigen Produkten (z. B. Shirlan, Banjo, Carneol, Nando, Terminus, Winby) in vollen Aufwandmengen einsetzen. Die Stoppspritzungen in kurzen Abständen von drei Tagen mehrfach wiederholen.

Da die meisten Krautfäulefungizide mit einem Spritzabstand von sieben Tagen zugelassen sind, bei kürzeren Abständen die Produkte wechseln. Aufgrund des hohen Infektionsdrucks wurde in den letzten Wochen häufig Proxanil eingesetzt. Deswegen kann die im Handel noch vorhandene Ware schnell ausverkauft sein.

Alternativ zu Proxanil plus Ranman Top kann auch die Dreiermischung aus Infinito 1,2 l/ha plus Curzate M WG 2,5 kg/ha plus Ranman Top 0,5 l/ha verwendet werden.

Auf Standorten mit hoher Bodenfeuchte weisen die Kartoffeln zurzeit offene Lentizellen auf. In diesem Fall bei Frühkartoffeln die Krautminderung ggf. verschieben, da sich die Lentizellen nach der Maßnahme unter Umständen nicht mehr schließen, verkorken und die Kartoffeln dann nicht mehr vermarktbar sind.

Bestände und Erntegut beobachten, denn über offene Lentizellen können Nassfäuleerreger und Rhizoctonia in die Knollen eindringen.