Gerste nicht zu früh winterfest machen

Vielerorts wurde das Ackergras schon geerntet, aber auch erste Grünlandaufwüchse sind bereits geschnitten. Die steigenden Temperatu-ren in der nächsten Woche werden die Zuwachsraten wieder ankurbeln.

Durch die ungewöhnlich niedrigen Temperaturen der vergangenen Wochen entwickeln sich die ausgesäten Wintergetreidebestände nur zögerlich - besonders auf schweren Böden und in Höhenlagen. Ein Überwachsen ist nicht zu befürchten.

Durch die ergiebigen Niederschläge ist auch auf sonst puffigen, humosen Böden mit einem Manganmangel vorerst nicht zu rechnen. Erst wenn die Gerste mindestens vier Laubblätter ausgebildet hat, sollte sie eine Blattdüngung mit 1,0 bis 2,0 l/ha Lebosol Mangannitrat + 5 kg/ha Epso Combitop erhalten, sofern die Böden befahrbar sind.

Die hohe Aufwandmenge Mangannitrat empfiehlt sich auf bekannten Mangelstandorten. Durch das Combitop wird auch die Zink- und Magnesiumversorgung abgesichert. Nach der Behandlung sollte es mindestens sechs Stunden trocken sein.

Vielfach werden Behandlungen im November vom Bestockungsbeginn an noch früh genug sein. Gleichzeitig kann bei Befall mit Läusen ein Pyrethroid mitgenommen werden. Im Vergleich zu den Vorjahren treten aber nur sehr wenige Läuse auf. Das nasskalte Wetter hat den Zuflug nicht gefördert.

Sollte es nochmal warm werden, sind Befallskontrollen angeraten. Tankmischungen mit Herbiziden zur Nachbehandlung von Fuchsschwanz sind möglich.